Tag Archive: Cartagena

Sep 24

Mal sehen was die Huefte so hergibt…

Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.

Die Woche war ereignisreich. Von Montag bis Freitag hatten wir jeden Tag von 8 bis um 12 Spanischunterricht. Das hiess also um 5:45 aufstehen, hinten auf dem Boot duschen, fruehstuecken und um 7:00 das Dinghy ins Wasser lassen. Nach zwei Minuten Fahrt in den Hafen das Dingy gut abschliessen, damit man abends nicht mit zwei Booten zurueck muss und dann 30 in die Stadt laufen. Nach 4 Std Intensivunterricht (20 min Pause) mit drei Personen sind wir mittags fast Gehirntot zurueck zum Boot geschlichen. Völlig durchgebraten an die Hausaufgaben und um 16:00 wieder den gleichen Weg zurueck zum Salsakurs, wo wir mit Erschrecken feststellen mussten, dass die Bevölkerung Lateinamerikas bedeutend mehr Gelenke in den Hueften und in den Schultern hat als wir (und in dem Armen, Beinen, Fuessen uebrigens auch). Naja, gebucht ist gebucht und dann muss man da durch. Die erste Stunde war eine Lockere Einfuehrung und recht lustig, am zweiten Tag wurde dann alles anders. Omar hat 20 Minuten ein leichtes Aufwärmprogramm durchgezogen nach dem wir schon ziemlich am Ende waren. Ich wollte ihm gerade erklären, dass wir Segler sind und unserer primäres Erkennungsmerkmal die duennen Beine sind, weil wir normalerweise nicht laufen, als es schon mit dem Programm weiter ging. Nach 1,5 Std Schritt, Tap, Schritt vergessen, Tap vergessen, Drehung falsch rum … geht man allerdings mit recht guter Laune und eindeutig aufgelockert, wenn auch ziemlich geschafft nach Hause. Columbianischen und Cubanischen schritt hatten wir in den ersten Stunden und ab Dienstag geht es an die nächsten beiden. Da sich allerdings nicht nur der Schwierigeitsgrad mit 2hoch”n” (n ist die Anzahl verschiedener Schritte) entwickelt, sondern auch der Spott und das Unverständnis des Lehrers diesem Trend folgt, weiss ich noch nicht, wie ich den 4. Schritt ueberstehen soll. Mal sehen was die Huefte so hergibt…

 

Sep 14

Man lernt jeden Tag

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Da wir von mehreren gehört haben, dass in Panama und auf Cuba auch niemand Englisch spricht und wir mit Schwedisch dort wahrscheinlich auch nicht weiterkommen, haben wir beschlossen, dass wir Spanisch lernen müssen. Also sind wir heute in die Stadt und haben uns zu einem Spanischkurs angemeldet.

Am Montag geht es los. Die Tücke ist nur, dass der Kurs mit einem Salsakurs verbunden ist. Jeder, der mich kennt und weiss wie gut ich mit rhythmischer Bewegung klarkomme weiss, dass dies die mit Abstand gefährlichste Woche der Reise wird. Danach ist über den Atlantik segeln ein Zuckerschlecken.

Danach sind wir noch ein wenig über die alten Verteidigungsanlagen spaziert, die die Komplette Altstadt umschließen. Die Verteidigungsanlagen wurden im 18. Jahrhundert von den Spaniern errichtet und waren so gut, dass eine Armee von 20.000 Engländern nicht gegen 2.500 Spanier ankam und nach 6-wöchigen Kämpfen aufgeben musste. Danach galt die Stadt “Cartagena de Indias” als uneinnehmbar.

Zum Mittagessen wollten wir eigentlich nur eine Kleinigkeit, aber draus geworden ist folgendes. Für 8.000 Pesos (ca. 3 Euro) gab es frisch gepressten Saft, Minikuchen, Reis, Schweinefleisch in einer Art Bratensoße mit Tomaten, gekochte Erbsen, zwei verschiedene Salate und eine Maissuppe als Vorspeise. Sehr sehr lecker, aber einfach viel zu viel für die Temperaturen hier!

Auf dem Weg nach Hause haben wir bei einem Straßenhändler noch ein Kilo Mandarinen und eine Ananas als Abendessen erhandelt. Man muss ein wenig aufpassen, was man kauft. Während Mandarinen und Ananas günstig sind, sind Äpfel mit 80 Cent pro Stück recht teuer. Man lernt jeden Tag, welche Preise ok sind und welche nicht.

Sep 13

In Colombia angekommen

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Nach 71 Stunden segeln sind wir wohlbehalten, wenn auch ein wenig durchgeschüttelt, in Colombia (Kolumbien) angekommen. In der Stadt Cartagena um genauer zu sein. Auf der Fahrt ist nichts besonderes passiert, ausser dass uns in einer Nacht ein paar fliegende Fische an Bord geflogen sind, die es bald darauf zum Frühstück gab. Ansonsten hat es die ganze Zeit ca. 25 Knoten mit 30 Knoten Spitze geblasen, was mit ca. 2,5 m Welle mit Lona noch angenehm zu segeln ist. Auf den letzten Metern nach Cartagena mussten wir allerdings 3,5 Std mit Motor fahren da der Wind mit 5 Knoten zu schwach war. Damit hatten wir noch Glück, andere haben uns erzählt, dass sie zwei Tage motoren mussten.

Man ankert hier mitten in der Stadt und als erstes haben wir uns im Supermarkt ein großes Stück Fleisch gekauft und uns für die drei Tage Überfahrt belohnt. Danach haben wir dem Schlafdefizit 12 Stunden abgerungen und uns am nächsten Tag auf die erste Entdeckungstour gemacht.

Von der Stadt sind wir bisher einfach überwältigt. Die Altstadt ist wunderschön und wenn man nicht in das Touristenviertel geht ist alles relativ günstig. Der Rest der Stadt ist gemischt mit Wolkenkratzern und Bauten aus der spanischen Kolonialzeit bebaut, was teilweise eine wirklich skurrile Mischung ist. Fotos von allem kommen in den nächsten Tagen.

Das einzige Problem mit dem wir bisher konfrontiert sind, ist das hier keiner, wirklich keiner, Englisch spricht. Nichtmal in z.B Apotheke oder Verwaltung. Wie schwierig das das Leben machen kann, haben wir das erste mal gemerkt als wir am ersten Tag hier zum Friseur gegangen sind. Ja, auch wir gehen zum Friseur (Peloqueria), es war einfach nicht mehr tragbar. Wie erklärt man also der Friseurin, dass sie hinten und an den Seiten kurz, oben etwas länger und danach noch ausdünnen soll, wenn keiner ein  Wort von dem was der andere sagt, versteht. Kurz und lang ist mir noch gelungen, aber an den Seiten und hinten ausdünnen hat sie nicht verstanden und einfach Nina die Schere (tijeras) gegeben damit sie ihr zeigen konnte was sie tun soll. Beim  zweiten Anlauf hatte sie es verstanden und aus der Schublade von ihrer Kollegin die Zackenschere geholt. Natürlich hatten wir schon längst den ganzen Laden belustigt. Als alles fertig war, Schweden halt dich fest, hat es 3,10 € pro Person gekostet.

Vielleicht noch kurz zur Marina. Ich hatte im Netz gelesen, dass die Marina, die es hier gibt, sich in den letzten Jahren von einfach nur runtergekommen zum Saustall entwickelt hat. Ich versuche eigentlich immer positiv zu bleiben und wollte mir erst selbst ein Bild machen. Was soll ich sagen, besser als Saustall kann ich es nicht beschreiben! Wir ankern also wie immer vor der Marina (was anderes passt auch nicht ins Budget) und nutzen nur deren bewachtes Dingidock für 40000 Pesos (17€) in der Woche (inklusive Wasser (agua), das wir mit Kanistern zum Boot (barco) bringen).

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