Tag Archive: sent via HF-Radio

May 10

Wir fliegen!

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Endlich haben wir Wind! Nachdem wir in den letzten Tagen mit 3 bis 4 Knoten vorangekrochen sind, haben wir nun endlich Wind, der ausreicht unsere 15 Tonnen auf 7 Knoten und mehr zu beschleunigen! Laut Wetterbericht soll das ganze noch ungefähr 5 Tage anhalten, so dass wir wohl einige Meilen abreissen koennen. Das nächste Dauerthema auf diesem Blog: Angeln. Wir sind in den letzten Tagen wohl durch das grösste Laichgebiet im Atlantik gefahren. An den Ködern, die wir ueber Meilen hinter unserem Boot herzogen, klebte jedenfalls kiloweise bläulicher Schleim. Wir sind sogar 2 Tage durch Schwärme mit tausenden fröhlich springenden Fischen gesegelt. Hat aber alles nix geholfen. Die waren wohl zu sehr mit fortpflanzungsfördernden Aktivitäten beschaeftigt, um in die leckeren Gummifische zu beissen.

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=37.30920,-056.46288+(hier+gibts+keine+Fische)&t=k&z=4

May 07

Ein bisschen Wind, keine Fische

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Heute ist der dreizehnte Tag unserer Ueberfahrt und wir sind bisher 1.237 Meilen gesegelt (Nur noch 2.600, dann simmer da!). In den letzten Tagen hatten wir sogar passenden Wind, so dass wir gut vorangekommen sind. Jetzt sind es nur noch 2 oder 3 Tage nordwaerts fahren bis wir endlich Rueckenwind haben, der fuer eine längere Periode anhalten soll. Rueckenwind heisst vor allem, dass es fuer uns schneller vorangeht und wir hoffen, dass wir den bisherigen Schnitt von knapp 100 Meilen pro Tag deutlich ueberbieten können. Wenn nicht, geht uns irgendwann vor Irland das Klopapier aus…

Die 1000 Meilen-Marke haben wir vor 2 Tagen mit einem Kuchen gefeiert – auch an Bord eines schwankenden Segelschiffs kann man Kuchen backen. Fische gibts leider keine mehr. Trotz aller Bemuehungen sie mit lecker aussehenden Kunststofffischen und Plastikoktopoden anzulocken hatten wir kein Glueck. Aus akuter Verzweiflung haben wir dann doch wieder das Angelbuch rausgekramt. Aber da standen auch nur Weisheiten drin wie “Man muss an den Köder glauben” und “Nur der Köder im Wasser fängt”. Und das alles präsentiert von Gesichtseintöpfen, die garantiert noch nie in ihrem Leben ‘ne Freundin hatten. Gut, dass wir keine Angler sind!

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=33.12435,-056.91766+(Bald+ist+Rueckenwind!)&t=k&z=4

May 04

Der zehnte Tag

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Das ist er also, der zehnte Tag unserer Reise nach Irland. Wir sind bis heute 921 NM gesegelt – was keine Rekordleistung ist, aber bei 2 Tagen ohne Wind auch nicht weiter verwunderlich. Wir haben wieder viel geangelt, aber keinen Fisch gefangen. Ich denke, dass wir uns mit dem letzten Mahimahi der Ueberfischung der Weltmeere schuldig gemacht haben und es nun keine Fische mehr gibt. Selbst schuld. Aber ein paar leckere kleine Fische in Konservendosen haben wir noch von damals, als es den Weltmeeren noch besser ging, bevor wir losgesegelt sind.

Von den Kiemenatmern im Atlantik gibts also nichts Neues. Dafuer haben wir eine Herde Wale getroffen. Sie waren so nah dran, dass man sie ueber eine Stunde beim aus-dem-Wasser-springen und wieder-reinklatschen beobachten konnte. Gleichzeitig waren sie aber soweit weg, dass man keine Angst haben musste, dass sich ein Wal unser Boot als potenziellen Partner ausguckt – alles schon passiert, wenn man den Seglern glaubt. Und die sind ja nunmal grundehrlich und erzählen immer die Wahrheit. Eine Tatsache, die unter anderem durch diesen Blogeintrag bewiesen wird.

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=29.78070,-056.16214+(Zehnter+Tag+auf+dem+grossen+Teich)&t=k&z=4

May 02

Endlich wieder Wind

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Nach ueber zwei Tagen auf der Stelle stehen, haben wir seit heute morgen endlich wieder Wind und es geht weiter. Wir sind uebrigens die beiden Tage Flaute nicht Motor gefahren, da wir nur eine begrenzte Menge Diesel dabei haben. Der Wetterbericht hat keine klare Aussage darueber getroffen ob z.B. eine Tagesfahrt nördlich wieder Wind ist. Aber seit heute morgen geht es weiter. Zur Belohnung fuers anstrengende Segel hochziehen gab es dann auch noch, nach ca einer Stunde, einen leckeren MahiMahi an der Angel. Der war zwar nur halb so gross wie der letzte, aber fuer eine ausgiebige Mahlzeit auf jeden Fall genug. Mhhhhhhh, MahiMahi!

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=26.90877,-057.63440+(Endlich+wieder+20+Knoten+aus+West)&t=k&z=4

Apr 30

Float, float, float

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Heute beginnt der sechste Tag unserer Atlantikueberquerung und wir haben den zweiten Wetterbericht unseres persönlichen Wetterfroschs, Chris Parker (Alter unbekannt, Meteorologe), erhalten. Chris Parker bietet so genanntes “weather routing” fuer Segler an. Dabei gibt man ihm seine Position und das Ziel durch – er erstellt einen individuellen Wetterbericht und macht Vorschläge wohin man am besten segeln sollte, um den Wind optimal ausnutzen zu können. Wir laden selbst zwar Wetterfax und GRIB-Files herunter, aber es ist äusserst hilfreich sich eine zweite Meinung einholen zu können.

Leider verheisst der neue Wetterbericht nichts gutes. Die Situation auf der Route von der Karibik nach Europa war schon in den letzten Jahren nicht mehr so stabil wie gewohnt. Auch dieses Jahr sieht es nicht anders aus. Hier ein paar interessante Auszuege aus Chris’ Wetterberatung:

  • The weather situation is VERY uncertain.
  • I don’t see any “good” solutions for the next few days.
  • when wind dies on Wednesday, I recommend you just drift to the North or Northeast or East

Heisst fuer uns also: Die nächsten Tage ist mit wenig bis gar keinem Wind zu rechnen und da gerade auch keiner weiss, wann und wo wieder Wind zu finden ist, sollen wir einfach ein bisschen durch die Gegend treiben – naja, auch mal schön…

Im Moment machen wir wenigstens noch 2-3 Knoten nach Ost-Nordost. In den letzten Tagen haben wir bei strahlendem Sonnenschein und angenehmem Halbwindkurs ausgiebigst unsere Flohmarkt- Angel getestet. Leider hat noch kein Fisch angebissen, wir haben nur einige Kilo Seegras geangelt und einen Köder an einen extrem aggressiven Muellsack verloren, der im Atlantik schwamm 🙁

Die naechsten Tage werden wir uns also intensiv mit dem Konzept der Langeweile auseinandersetzten und melden uns wieder wenn es was spannendes zu berichten gibt (oder auch wenn es nichts zu berichten gibt).

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=26.034485,-058.36057+(Rumdriften+fuer+Fortgeschrittene)&t=k&z=4

Apr 28

Position die zweite

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Gerade haben wir die 440 Meilen-Marke erreicht, also schon mehr als 10 Prozent unserer Reise hinter uns gebracht. Yay! Meine Seekrankheit hat sich passenderweise verzogen, was heute erstmal mit einem Festmahl gefeiert wird – noch haben wir Salat und frisches Gemuese! Seit heute morgen 4h fahren wir uebrigens Motor, da wir die hier uebliche Windstille erreicht haben. Wir schaetzen, dass wir noch ca. 24 Stunden motoren muessen, bevor wir dann endlich wieder leichten Seiten- oder vielleicht sogar Rueckenwind haben.

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=24.49780,-061.666802+(Hier+motoren+wir)&t=k&z=4

Apr 26

Positionsreport Atlantik 1

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Wir sind jetzt ca. 41 Stunden unterwegs und haben gerade die 200 Meilen geknackt. Das ist eine Positionsmeldung wert! Bis auf ein wenig Seekrankheit bei Nina geht es uns gut.

Unsere Position ist: http://maps.google.com/maps?q=21.09910,-062.44402+(Pos+26-04-2013)&t=k&z=4

Feb 10

Nie wieder!!!

1408 Meilen in 21 Tagen gegen den Wind. So lange haben wir fuer die Tour von Cienfuegos (Cuba) nach St. Martin gebraucht. Das ganze haben wir dann gestern Abend im Stockdunklen, bei leichtem Regen mit ankern unter Radar zwischen anderen Booten, ohne richtige Sicht, gekroent. Und unser Resume: Nie wieder!!! Weder 1400 Meilen gegen den Wind, noch ankern unter Radar!!! Na gut, vielleicht noch ein einziges mal – irgendwann…

Feb 07

Ein Coast Guard hängt an der Reling

Posted from Vieques, Vieques, Puerto Rico.

Morgens um 7 in der Mona-Passage. Erst ein kleiner Fleck auf dem Radar, dann etwas Kriegsschiffähnliches am Horizont. Als dann etwas kleines schwarzes hinten aus dem Boot fiel, war es klar, mal wieder der Coast Guard und zwar diesmal der Amerikanische (Puerto Rico gehört zu den USA). Mit sicherlich über 20 Knoten kommen die auf uns zugerast  und stellen die obligatorische Frage “Permission to come on Board?”. Für alle Nichtsegler: Dies geschieht mitten auf See, egal bei welchem Wetter oder Wellen. Die nehmen einfach ihr übermotorisiertes Gummiboot fahren neben uns, auch wenn wir unter vollen Segeln sind, drücken ihr Boot gegen unseres und klettern rüber. Danach die üblichen Fragen: Woher, Wohin, Pässe, Registrierung…. Dann bedanken sie sich für die Kooperation. Welche Kooperation? Das ist ein kleiner Psychologietrick der Staatsmächte: Solange man dem Menschen vorgaukelt, dass er eine Wahlmöglichkeit hat, denkt er dass alles aus seinem freien Willen geschehen ist und er ist ruhig und zufrieden. Erinnert mich an Cuba, wo es z.B. zwei Sorten Bier gibt, die aus derselben Fabrik kommen, gleich schmecken und das gleiche kosten aber man kann frei wählen, wie die Dose aussieht, aus der man trinken will.

 

Naja, zurück nach Puerto Rico – dort segeln wir ca. 14 Std. später an der Küste entlang. Es ist fast komplett dunkel und plötzlich sehen wir wieder ein Schiff auf dem Radar, aber nicht in der Wirklichkeit. Es ist plötzlich so nahe vor uns, dass wir uns gezwungen sehen hart nach Steuerbord auszuweichen. Wir suchen die Umgebung mit unserem Suchscheinwerfer ab und leuchten den Jungs vom Zoll direkt ins Gesicht. Die befinden nämlich ca. 20m neben uns und sind erstmal blind. Hihi, selbst schuld! Wer ohne Licht unterwegs ist, weil es so viel mehr Spass macht Tourist zu erschrecken, muss damit rechnen. Nachdem wir ihnen erklärt haben, dass wir nur an der Küste entlang segeln und nicht einklarieren wollen, wünschen sie uns eine sichere Reise und machen sich noch darüber lustig, dass wir es wirklich in nur acht Tagen nach St. Martin schaffen wollen. Ob das ein Rennen sei? Ich lache und sage, dass wir Ninas Eltern abholen und dass ich sie bestimmt nicht heiraten darf wenn wir zu spät sind. Sie lachen und wünschen viel Glück.

 

Wieder zwei Tage später, diesmal mitten in der Nacht um 2 Uhr, Nina brüllt draussen irgendwas wovon ich wach werde. Wieder der US Coast Guard, die kennen uns doch schon. Nach vergeblicher Kommunikation in brüllender Form wollen sie an Board kommen.  Diesmal bei über 15 Knoten Wind, fast 2 m Welle und mit einem viel zu grossen Boot. Sie fahren an uns dran, alles schwankt unregelmässig gegeneinander auf und ab aber der Coast Guard Mann versucht es trotzdem. Ein gezielter Schritt, ein Griff an die Reling und dann die nächste Welle. Bevor wir uns versahen hing der Gute mit seinen 120 kg aussen an unserem Boot an eben derselben Reling über die sein Kollege der Dominikanischen Republik erst vor ein paar Tagen gekotzt hatte. Die muss ganz schön was mitmachen dachte ich in dem Moment. Nach kurzem Überlegen beschloss ich, dass es besser für unsere Weiterfahrt sei ihm hoch zu helfen als ihm gezielt auf die haltenden Finger zu schnippen. Danach folgte die wohl sinnloseste Durchsuchung bisher. Er wollten die Sicherheit des Bootes überprüfen. Habt ihr sie noch alle? Es ist zwei Uhr mitten in der Nach und du bist gerade fast über Bord gegangen und von den drei mal 300 PS deines eigenen Bootes wie ein Frosch im Mixer zerfleischt worden und das alles um in unserer Bilge nach Wasser zu suchen. Er lies sich nicht davon abbringen und hat unter allen Bodenbrettern nach Wasser geschaut sowie sich von Nina erklären lassen warum Wasser aus unserer Antriebswelle kommt. Dann Papiere, wohin, woher… Danke für die Kooperation. Bitteschön fürs Arsch retten (Gedankenblase)! Und zum Abschluss noch ein halsbrecherisches von-Bord-geh-Manöver. Puh, nach so einer Aktion ist man erstmal wach!!!!!

Jan 31

Domm Repp – Helden der Karibik Teil II

Posted from Dominican Republic.

Nach dem vorgestrigen Besuch der Helden 1 und 2 gab es tatsaechlich ein Sequel. Gestern haben uns die richtigen Helden von der Navy besucht. Die richtigen Helden – nennen wir sie einfach mal Helden 3 und 4 – waren im Gegensatz zu der ersten Gurkentruppe vollstaendig bekleidet und hatten Holster fuer die obligatorischen Pistolen. Held 3 war offensichtlich Chef und hatte einen schoenen militaerischen Abnaeher auf dem Oberarm seines Tarnhemdes. Held 4 war eher in zivil, aber natuerlich auch bewaffnet.

Das Anliegen der beiden war nicht wirklich ueberraschend. Held 3 hat alle wichtigen Infos (unsere Namen, Passnr., Bootdetails…) auf einem Schmierzettel niedergeschrieben. Doppelte Ausfuehrung war aber diesmal nicht notwendig. Held 4 sollte dann zum kroenenden Abschluss unser Boot durchsuchen. Er hat sich schnurstracks ins Vorschiff begeben nur um dort sofort wieder kehrt zu machen und nach draussen zu rennen. Eigenartige Methode der Durchsuchung… Wie es sich herausstellte war Held 4 dermassen seekrank, dass ihn das seichte Geschaukel am Ankerplatz sofort dazu gebracht hat seinen Mageninhalt dem Meer zu uebergeben. Das wars dann mit der Durchsuchung. Held 3 hat sich derweil koeniglich amuesiert, hatte aber offensichtlich keine Lust die Durchsuchung selbst fortzufuehren.

Wer glaubt, dass wars jetzt, der irrt. Spaeter am Nachmittag folgte dann Teil 3: Held 3 besucht uns nochmal uns moechte, dass wir einen handgeschriebenen Zettel unterzeichnen, der bestaetigt, dass wir wegen schlechten Wetters an der Isla Beata ankern. Das ist dann wohl das “Arschrettungspapier” fuer seinen Chef, welches Held 3 von jedweder Veranwortung fuer unsere eventuellen Fehltritte entbindet. Wir tun ihm den gefallen, unterschreiben und sind die Superhelden fuers erste wieder los…

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