FAQ

Für alle nicht-Segler unter euch kommt hier die Liste mit allen Antworten auf eure Fragen. Folgend ein Best-Of all der Fragen, die uns bisher zum Thema Segeln gestellt wurden.

Neue Fragen könnt ihr gerne als Kommentar posten!

 

  1. Was macht ihr, wenn es Sturm gibt?
  2. Kann man nicht einfach zwischendurch anhalten, z.B. bei Sturm?
  3. Kann man nachts überhaupt segeln?
  4. Muss man wirklich die ganze Nacht wach sein?
  5. Seht ihr euch überhaupt noch, wenn ihr schichtweise Wache habt?
  6. Wird euch nicht langweilig, wenn ihr mehrere Tage auf See seid?
  7. Habt ihr keine Angst vor Riesenwellen, die drei Meter hoch sind?
  8. Warum plant ihr etwas und macht dann was ganz anderes?
  9. Wenn ihr irgendwo angekommen seid, schlaft ihr dann manchmal auf dem Boot?

 



1) Was macht ihr, wenn es Sturm gibt?

Segler sind besessen vom Wetter. Wir schauen meistens mehrmals am Tag auf Wetterkarten, hören Wetterbericht und rufen Wetterfax (übers Radio) ab, um zu erahnen, was das Wetter als nächstes vorhat und mit wieviel Wind, Welle, Regen, Nebel, Eisbergen etc. wir ungefähr rechnen können. Alles das machen wir, um unsere bevorstehende Segeltour so angenehmen wie möglich zu gestalten. Das heisst, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Wind und den bitte auch noch aus der richtigen Richtung. Nach dem Wetter richtet sich der Abfahrtstermin. Sollte der Wetterbericht allerdings mal unrecht behalten, oder wir haben die Wetterdaten einfach nicht richtig interpretiert, dann muss man sich mit dem Sturm abmühen:

Als erstes verkleinern wir die Segelfläche. Dann sind wieder die Interpretationskünste gefragt und wir versuchen unseren Kurs so anzupassen, dass wir auf kürzestem Wege in ein Gebiet mit besserem Wetter kommen. Das ist allerdings gar nicht so leicht. Denn wir fahren ca. 5-8 Knoten (ca. 10-16kmh), aber Stürme sind mit 20 Knoten (also ca. 40kmh) leider um einiges schneller als wir.
Panik ist keine Option.

2) Kann man nicht einfach zwischendurch anhalten, z.B. bei Sturm?

Nein. Anhalten mit einem Segelboot geht nicht. Wind und Wellen treiben einen immer in irgendeine Richtung und das ist höchstwahrscheinlich nicht die, wo man wirklich hin will. Auch ankern geht mitten auf See eher selten. Wir haben 65m Ankerkette und die Faustregel besagt, dass man für jeden Meter Wassertiefe mindestens die 2fache Kettenlänge benötigt. Heisst also: Hat man nicht gerade 5000m Ankerkette dabei, kann man auch nicht mitten auf dem Ozean ankern.

3) Kann man nachts überhaupt segeln?

Ja. Geht genausogut wie am Tag.  Will man nicht nur entlang der Küste von Bucht zu Bucht ‘hüpfen’, kommt man auch gar nicht darum herum.

4) Muss man wirklich die ganze Nacht wach sein?

Naja, nachts ist es stockdunkel, man sieht wirklich NICHTS. Man bewegt sich aber trotzdem und auf dem Meer gibt es noch andere Boote und Containerschiffe, die sich ebenfalls bewegen. Desweiteren kann es auch nachts Wind- und Wetteränderungen geben, bei denen man eingreifen muss (Windpilot anpassen, Segelstellung verändern…). Also sollte immer eine Person Wache haben und zwischendurch schauen, was um das Boot herum passiert, welchen Kurs wir fahren, woher der Wind kommt und ob sich der Luftdruck verändert. Wir haben daher Tag und Nacht schichtweise Wache (ca. 3-4 Stunden pro Schicht).

5) Seht ihr euch überhaupt noch, wenn ihr schichtweise Wache habt?

Ja. Schichtweise Wache hört sich an, als würde der eine im selben Moment einschlafen, in dem sich der andere im Cockpit niederlässt. In der Praxis unterhalten wir uns aber darüber, was während der Wache passiert ist, kochen etwas oder sind einfach deshalb beide wach, weil es nicht so einfach ist, auf einem Segelboot zu schlafen (ganz schön laut und wackelig manchmal da drin!).

6) Wird euch nicht langweilig, wenn ihr mehrere Tage auf See seid?

Nö. Bisher nicht. Stefan hatte bisher immer genügend Stricke, an denen er ziehen konnte und  Nina immer ein spannendes Buch. Auf die Atlantik-Überfahrt sind wir allerdings auch gespannt…

7) Habt ihr keine Angst vor Riesenwellen, die drei Meter hoch sind?

Nein. Auf dem Meer sind die Wellen grundsätzlich recht hoch (wenn nicht gerade Flaute ist) und drei Meter ist noch lange keine Riesenwelle. Das Boot “reitet” einfach mit den Wellen auf und ab, schwimmt also oben auf. Wirklich unangenehm wird es dann, wenn die Wellen anfangen zu brechen – hier bitte die Antwort zu Frage 1 durchlesen.

8) Warum plant ihr etwas und macht dann was ganz anderes?

Wir sind halt ganz besonders flexibel…
Grundsätzlich hat eigentlich alles mit dem Wetter (siehe Frage 1), vorherrschenden Windbedingungen und den Leuten zu tun, die man unterwegs trifft. Wind und Wetter lassen sich nicht ändern und zwingen einen einfach zwischendurch abzuwarten (hier reden wir nicht von Stunden, sondern von mehreren Tagen!). Menschen, die man unterwegs trifft schwärmen einem von Orten vor, die man eigentlich nie im Leben besuchen wollte. Und so ändern sich alle Planungen eben konstant…

“Je planmäßiger der Mensch vorgeht, um so wirkungsvoller trifft ihn der Zufall.” – Friedrich Dürrenmatt

9) Wenn ihr irgendwo angekommen seid, schlaft ihr dann manchmal auf dem Boot?

Die Frage muesste eher andersrum lauten: Schlaft ihr manchmal nicht auf dem Boot? Wir leben grundsätzlich auf unserem Boot und haben seitdem wir das Boot Anfang Mai gekauft haben auch nicht mehr im Hotel uebernachtet. Es ist einfach nicht notwendig in ein Hotel zu gehen, wenn man dort wo man hinmöchte ankern kann und sein “Haus” sowieso immer dabei hat. Andauernd die Koffer ein- und wieder auszupacken wäre auch irgendwie nervig…

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