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Wann weiss man, dass man zu lange an einem Ort war? Richtig, man kann die eigene lokale Prepaid-Handynummer auswendig!
Also haben wir uns aus diesem Grund (und weil Isolde uns nur 2 Wochen Verlängerung gegeben hat) dazu entschieden Dienstag Abend von Curacao nach Aruba zu segeln.
Dienstag Mittag haben wir uns dann in Curacao abgemeldet (Fachwort: ausklariert). Erst hat uns der Zollbeamte nach unzähligen Kopien und diversen Stempeln die Abfahrt genehmigt, dann mussten wir zu Immigrations und haben uns schon geistig auf die kommende Diskussion eingestellt (Ihr erinnert euch an die inoffizielle Verlängerung und so…).
Aber: Wie immer kam alles anders als man denkt.
Beim Immigrations sass die gute Isolde höchst persönlich am Schalter und hat uns sofort gefragt, ob wir unser Boot reparieren konnten. Das nennt man persönlichen Service! Ausklarieren also kein Problem!
Nach Aruba sind es ca. 80 Seemeilen (fuer Eingeweihte: Eine Seemeile entspricht einer Bogenminute – höhö). Fuer diese Reise benötigen wir mit 1-2 Knoten Strom mit uns und 15-20 Knoten Rueckenwind ca. 10 Stunden. Da wir nicht im Dunkeln ankommen wollten, haben wir uns entschieden die Nacht von Dienstag auf Mittwoch durch zu segeln.
Um 18h haben wir den Anker gehoben und uns dann nur mit Besan- Vorsegel auf den Weg gemacht (zu schnell fahren wollten wir ja auch nicht – dann wären wir vor Sonnenaufgang und damit wieder im Dunkeln auf Aruba angekommen).
Der Kurs war dank Wellen von schräg hinten und dem Schaukeln bei ausgebaumten Segeln alles andere als angenehm und die Autorin dieses Artikels hat die Chance genutzt die eigenhändig renovierten Decksabfluesse mit dem Inhalt ihres Magens zu spuelen.
Stefan hat als waschechter Pfadfinder auch seine nächtliche gute Tat getan: Ein fliegender Fisch hat sich aufs Deck verflogen und wurde von ihm wieder (fliegend) in sein natuerliches Habitat befördert.
Morgens um sieben, 2 Meilen vor dem Einklarierungshafen in Aruba haben wir dann das Coastguardschiff erspäht. Na super. An Deck joggten 3 Typen in schwarzen Uniformen in Richtung Beiboot. Einige Minuten später fährt dann das Beiboot dann mit Vollgas auf uns zu. Wir wurden freundlich gefragt, ob man an Bord kommen duerfte und so was lehnt man natuerlich nicht einfach ab. Also hat der nette Coastguard-Mann unsere Papiere angeschaut und alles aufgeschrieben, während seine Kollegin einige zufällig ausgewählte Oberflächen im Boot mit einem Schwamm abgewischt hat (hätte die ruhig ueberall machen können).
Der Schwamm wurde dann sofort analysiert und als auch der Coastguard wusste, dass wir keine Drogen dabei haben, sind die beiden wieder auf ihr Beiboot zurueck und haben sich das nächste Fischerboot vorgenommen.
Das nächste Abenteuer: Einklarieren in Aruba. Der nette uniformierte Herr, der im Hafen unsere Leinen angenommen hat, hat uns gleich gesagt, dass Einklarieren 10 US Dollar kostet. US Dollar haben wir aber natuerlich nicht dabei. Aber offensichtlich war das auch keine Einklarierungsgebuehr, sondern nur sein eigenes Taschengeld – gut, dass wir vergessen hatten in Curacao nochmal zum Geldautomaten zu gehen.
Aber nachdem der Captain den Papierkram eingereicht hat (lady crew darf sich währenddessen die Nägel machen oder in der Sonne ahlen) konnten wir uns endlich zum Ankerplatz begeben.
Wir ankern jetzt vor einem Sandstrand in tuerkisblauem Wasser, man kann auf den Grund schauen und das mit Magroven bewachsene Riff ist gleich um die Ecke (wie uebrigens auch der Flughafen und die Muellkippe – man kann ja nicht alles haben) …