Tag Archive: sent via HF-Radio

Jul 28

Utklippan

Posted from Blekinge County, Sweden.

Mit Utklippan ist kein superpraktisches IKEA-Ausklappsofa gemeint, sondern der suedoestlichste Steinhaufen Schwedens. Dieser Steinhaufen besteht aus 2 kleinen Inseln – jede hat ca. die Flaeche eines Fussballfeldes – und verfuegt ueber eine Jugendherberge, ein Cafe, ein Restaurant, ein Museum, eine Vogelbeobachtungsstation, eine Sauna, 2 Leuchttuerme und einen kleinen, sehr gut geschuetzten, Hafen.
In dem Hafen liegen wir seit Samstag Abend nachdem wir 80 Meilen von Ystad hierhin gesegelt sind.

Obwohl sich das vielleicht anders anhoert ist hier absolut NICHTS los. Die Insel ist ungefaehr 10 Meilen vom Festland entfernt und beherbergt Moewen, Enten, Seeloewen und diverse Kroetenarten. Von allen Arten haben wir mindestens ein Exemplar gesehen – inklusive einer besonders aggressiven Moewe (“Der Koenig der Moewen”), die allabendlich Angriffe auf die Grills der Segler startet.

Morgen geht es weiter nach Kalmar, 50 Meilen noerdlich gelegen, danach sind es noch ca. 200 Meilen bis nach Hause.

Jul 17

Wir haben Null Grad!

Posted from Address not found.

Nein, es geht nicht um das Wetter. Das ist tatsächlich äusserst sonnig und weit von Null Grad entfernt. Wir haben heute morgen um 9:03h den Meridian (Längengrad Null) ueberfahren – damit sind wir hochoffiziell im östlichen Teil der Erdkugel angekommen und notieren den Längengrad mit E, wie East und nicht mehr mit W (West). Viel spannenderes ist nicht passiert. Wir motorsegeln aktuell Richtung Ost und duerfen uns seit gestern Abend anschauen, wo unser roter Diesel und das Fluessiggas zum Kochen herkommt: Die britische Öl- und Gasindustrie ist jedenfalls sehr geschäftig in unserer Gegend. Alle paar Meilen sieht man ein neues Monstrum am Horizont auftauchen und nachts sieht es aus, als hätte jemand in regelmässigen Abständen riesige Kerzen angezuendet – sehr romantisch.

Und hier kommt unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=57.88070,000.51623+(Oelfeld+und+wir+mittendrin)&t=k&z=6

Jul 10

Caledonian Canal

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Irland ist verlassen und nach einem Stopp in der Innenstadt von Belfast sind wir in Richtung Schottand gesegelt. Nach einem kurzen Stopp in Gigha Island ging es weiter nach Oban, wo wir am Sonntag Ute aufgenommen haben, die mit dem Bus aus Edinburg angereist war. Schon am Morgen danach ging es dann auf nach Corpach wo die Einfahrt und erste Schleuse zum Caledonian Canal liegt.

Von einem ueberaus freundlichen Schleusenwaerter, dessen Englisch/Schottisch nicht wirklich einfach zu verstehen war, haben wir alles erklaert bekommen und konnten dannach weiter zur naechsten Schleuse und zu “Neptuns Staircase”. Dies sind 8 Schleusen hintereinander mit deren Hilfe man mitsamt Boot in den hoehergelegenen Kanal gebracht wird. Ich vergass uebrigens zu erwaehnen, dass alles vorher genannte bei strahlendem Sonnenschein passiert ist! Und hier kam die Ueberraschung: Der Kanal ist kein normaler Kanal sondern eher mit einem Naturparadies zu vergleichen, wo man durch die Schottischen Highlands und seine Seen faehrt (Siehe Fotos im naechsten Eintrag).

Jetzt haben wir schon fast die Haelfte hinter uns und nachdem wir bereits durch Loch Lochy und Loch Oich gefahren sind geht es morgen durch ein Paar Schleusen runter nach Loch Ness. Da es hier kein Internet gibt und dieser Eintrag ueber Funk kommt gibt es die Bilder leider erst beim naechsten Eintrag.

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=57.12203,-004.72330+(Mitten+im+Kanal)&t=k&z=4

May 27

Fastnet Rock

Posted from Cork, Ireland.

Wir können schon den Fastnet Rock Leuchtturm und Land sehen!!! Wir sind zurueck in Europa!!!

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=51.40022,-009.65906+(Fastnet+Rock+Lighthouse)&t=k&z=4

May 26

Atlantik die letzte

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Heute ist der 32. und damit vor-vorletzter Tag unserer Atlantikueberquerung!!! Die letzten Tage waren abwechselnd windig und windstill und seit gestern Abend haben wir den Motor angeschmissen, um auch während der Windstille noch Fahrt zu machen. Der Wetterbericht hat fuer den letzten Tag unserer Reise leider etwas schlechteres Wetter angekuendigt, so dass wir möglichst frueh in Crosshaven ankommen möchten. Schon morgen Nachmittag werden wir wohl an Fastnet Rock vorbeisegeln und dem Leuchtturmwärter zuwinken – falls der nicht schon lange automatisiert wurde.

Den nächsten Eintrag gibt’s dann aus der Marina Crosshaven – allerdings erst nachdem wir Bier und SchniPo gefunden haben.

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=51.26403,-014.33285+(Wir+koennen+das+Bier+schon+riechen)&t=k&z=4

May 24

Waltag

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Heute, am 30. Tag, sind wir morgens von eigenartigem Gequietsche geweckt worden. Es kam weder aus dem Funkgerät, noch musste der Windpilot geschmiert werden, es waren Wale! Schon zum zweiten Mal haben wir jetzt eine Herde dieser ca. 3-4 Meter langen dunkelgrauen Viecher gesehen. Leider wissen wir nicht, zu welcher Sorte die gehoeren, aber es war schön Wale live und ganz nah neben unserem Boot zu sehen. Es waren bestimmt ueber 50 Tiere und Kälber (also Wal-Kälber) waren auch dabei. Ein weiterer Spannungshöhepunkt des heutigen Tages war die Zeitumstellung. Wieder mal haben wir unsere Borduhr 2 Stunden vor gestellt, so dass wir nun UTC (Coordinated Universal Time) an Bord haben. Da in Irland gerade Sommerzeit ist, muessen wir die Uhren in Crosshaven nochmal um eine Stunde vor stellen, um die richtige lokale Zeit zu haben. Stand heute sind es uebrigens noch ca. 480 Meilen bis nach Crosshaven, so dass wir nächsten Dienstag oder spaätestens Mittwoch wieder in Good Old Europe sein werden!!!

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=51.38803,-020.74523+(Herde+unbekannter+Walaehnlicher+Viecher)&t=k&z=4

May 21

Immer schön langsam

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Der 27. Tag auf dem Atlantik beginnt um 4 Uhr morgens mit dichtem Nebel. Man kann keine halbe Meile weit sehen. Gluecklicherweise ist unser Radar da nicht so pingelig: Auf dem Bildschirm kann man klar erkennen, dass sich kein Schiff oder sonstiges schwimmendes Objekt in der dichten Nebelwand versteckt. Unser Wettermann hat uns inzwischen auch das Programm fuer die nächsten Tage geschickt. Das lautet: Bloss nicht zu schnell segeln! Da sich das Azorenhoch nämlich mit derselben Geschwindigkeit Richtung Osten bewegt wie wir und wir uns mittlerweile im Zentrum des Hochs befinden, wuerden wir uns immer weiter im Zentrum mit dem Hoch bewegen. Da im Zentrum des Hochs immer Windstille herrscht, sollen wir bitte ein oder zwei Tage ohne Wind rumduempeln, bis das Hoch nach Sueden abdreht und uns wieder Wind beschert. Tagesbeschäftigung fuer heute war es daher Richtung Norden zu motoren. Mit möglichst geringer Drehzahl natuerlich, damit uns das Hoch endlich ueberholt. Dasselbe gilt wahrscheinlich auch fuer morgen, danach soll es uns direkt bis nach Crosshaven pusten. Bis dahin sind es auch nur noch 800 Meilen, so dass das Klopapier tatsächlich ausreichen wird (korrekt berechnet, Martin!).

Eine Theorie, die sich hartnäckig haelt, muessen wir uebrigens mal aufgrund einschlägiger Erfahrungen ins Reich der Legenden verweisen. Es heisst ja, wenn man sich Land nähert, kann man das daran feststellen, dass man Vögel sieht. Das mag ja durchaus stimmen, aber auch mitten auf dem Atlantik gibt es Vögel. Seit einigen Tagen folgen uns 3 oder 4 Moewen und wir sind an allen Seiten mindestens 600 Meilen weit von Wasser umgeben. Definitiv kein Land in der Nähe. Die Möwen folgen auch eindeutig unserem Boot. Den ganzen Tag verbringen sie damit enge Kreise um uns zu ziehen, sich neben uns im Wasser niederzulassen oder gegen die Angelschnur zu fliegen. Was die Viecher von uns wollen: Keine Ahnung. Fisch kann’s nicht sein, dafuer sind wir eindeutig zu untalentiert im angeln.

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=49.71532,-028.78675+(Auf+Schleichfahrt)&t=k&z=4

May 19

Nur noch 1000 Meilen!!!

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Heute ist der 25. Tag unserer Reise und ENDLICH sind es nur noch 1000 Meilen bis nach Crosshaven. Wenn uns das Azorenhoch gewogen bleibt und nicht einfach Richtung Irland abzieht, haben wir auch noch ganz guten Wind bis dorthin. Die letzten Tage waren etwas ruppig. Wir hatten zwar nicht zuviel Wind, dafuer aber hohe Wellen aus unterschiedlichen Richtungen. Dann wird man im Boot ziemlich umhergeworfen und die kulinarischen Genuesse beschraenken sich auf Gerichte, die in einen Topf passen und möglichst wenige Zutaten benötigen. Unsere Angelleidenschaft war auch eher gedämpft. Bei dem Geschwanke hat einfach keiner Lust einen Fisch auszunehmen und die Temperaturen draussen laden auch nicht gerade zum verweilen ein. Also haben wir die letzten Tage mit Lesen (ja, auch Stefan), Schlafen und Kekse essen verbracht. Vorgestern Nacht wurden wir dann doch von einem lauten Geräusch genötigt an Deck zu gehen: Der Spinnakerbaum ist aufs Deck gekracht, weil ein Beschlag gebrochen ist! Beim Versuch unseren 24 Stunden Rekord von 166 Meilen zu brechen, wollte das Material wohl nicht mitmachen und so liegt der Baum jetzt auf Deck verzurrt und unsere Downwind-Performance ist leicht eingeschränkt.

Unser Position: http://maps.google.com/maps?q=48.33075,-033.82740+(Es+hat+sich+ausgespinnakert)&t=k&z=4

PS: Der Preis, den wir Stand heute fuer einmal SchniPo (Schitzel Pommes, fuer Uneingeweihte) bezahlen wuerden: 38.50 Euro

May 16

Zeitumstellung

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Heute ist der 22. Tag unserer Atlantikueberquerung. Wir sind die letzten Tage gut voran gekommen und es sieht so aus, als wuerde uns das Azoren-/Bermudashoch noch 4-5 Tage mit gutem Wind erhalten bleiben. Danach sieht die Vorhersage etwas ratlos aus. Wir haben Stand heute noch ca. 1.400 Meilen vor uns. Da uns der Tag-/Nachtrhythmus in letzter Zeit etwas verschoben vorkam, haben wir mal unsere Laptops und iPads gefragt und dann unsere Bord-Zeit um zwei Stunden vor gestellt. Wir haben also nun UTC -2h (also Deutsche/Schwedische Sommerzeit -4h). Die lokale Uhrzeit nennen unsere Rechner passend zur Temperatur Grönland-Zeit (oder Nuuk-Zeit, um es politisch korrekt auszudruecken). Unsere aktuelle Geschwindigkeit beträgt 7-8 Knoten. Wir haben zwar mal fuer den Fall eines Falles die Angel rausgehängt, sind aber nicht besonders zuversichtlich, dass wir Fische treffen, die so schnell schwimmen koennen.

Unsere aktuelle Position: http://maps.google.com/maps?q=45.02365,-042.50596+(Eiszeit+ohne+Eisberge)&t=k&z=4

May 14

Von jetzt an gehts nur noch bergab!

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Puh, geschafft! Wir haben die Hälfte der Strecke nach Irland hinter uns gebracht. Am 19. Tag um 19.09h (das war gestern) haben wir 1.999 Meilen gesegelt (Zahlen nicht ausgedacht!)! Nach Irland sind es jetzt nur noch ca. 1.800 Meilen – plus ein wenig mehr fuer das unweigerliche Dem-Wind-hinterherfahren. Fuer den Rest werden wir hoffentlich nicht nochmals 19 Tage brauchen. Aber die Statistik gibt uns Hoffnung. Fuer die ersten 1000 Meilen haben wir 11 Tage gebraucht (davon 3 Tage gestanden), fuer die zweiten 1000 Meilen nur noch 8 und in den letzten Tagen hatten wir mehrmals Etmale (gesegelte Strecke in 24 Stunden) von 150 Meilen. Man könnte meinen es geht bergauf, aber auf unserem imaginären Berg gehts nur noch bergab. Denn: Die Erde ist eine Kugel und wir fahren ja die Rundung entlang. Wie auf einem Huegel. Erst gehts bergauf und hat man den höchsten Punkt erreicht, gehts nur noch bergab. Ausserdem hat der Wetterbericht fuer die nächsten Tage nur guten Wind aus immer der gleichen Richtung gemeldet, so dass wir wohl weiter gut voran kommen werden.

Unsere Position: http://maps.google.com/maps?q=43.13600,-047.43816+(Bergfest)&t=k&z=4

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