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Nachdem wir uns ein wenig hier vor Anker erholt haben, war Stefan am Freitag beim Arzt, um sich eine schöne, schmerzhafte Spritze in den Ellenbogen verpassen zu lassen. Da hatte sich nämlich ein Teil des Muskels vom Knochen gelöst (alte Kriegsverletzung vom letzten Umzug) und das ist – überraschenderweise – über die letzten 10 Wochen Boot reparieren auch nicht von selbst genesen. Der Doc hat lustige kristalline Steroide gespritzt – das wäre bei der B-Probe wahrscheinlich durchgefallen, aber beim olympischen einarmigen Reissen hat Stefan sich ja abgemeldet.
Jetzt zu Dienstag (Samstag bis Montag haben wir mit NICHTS-tun verbracht – ja, Stefan hat sehr gelitten): Irgendwann ist uns in den Sinn gekommen, dass unsere 3 Monate Touristenvisum ja bald ablaufen würden. Wie üblich wurden wir von Behörde A zu Behörde B geschickt, die uns freundlich darauf hinwiesen, dass EU-Bürger keine 3 Monate auf Curaçao bleiben dürfen, sondern 90 Tage. Sie haben uns noch mitgeteilt, dass diese 90 Tage gestern, also Montag ab gelaufen sind, und dass wir doch bitte das Land verlassen sollen – eine Verlängerung wäre auch nicht mehr möglich, da wir ja schon über der Zeit sind. Nach längerer Diskussion hat die gute Frau am Schalter verstanden, dass unser Boot noch repariert werden muss und wir nicht einfach so wegsegeln können. Sie hat uns dann zur Hafenpolizei geschickt – welche sich wiederum direkt neben Behörde A befinden sollte – vielleicht könnten die da ‘was’ machen (was auch immer das sein sollte). Da wir die Hafenpolizei nicht finden konnten, haben wir wieder bei Behörde A vorbei geschaut, um zu fragen, wo sich denn wohl die Hafenpolizei befindet. Leider wusste niemand, wo diese Hafenpolizei sein sollte und was die den mit der Verlängerung unserer Aufenthaltsgenehmigung zu tun hätten. Gleichzeitig wurde uns von der Sachbearbeiterin mehrmals mitgeteilt, dass sie uns keine Verlängerung geben kann (nach der wir auch gar nicht gefragt hatten). Und jetzt wird’s kompliziert:
Wir haben der Dame dann unseren Behördenodyssee erklärt und sie gefragt, wer denn nun zuständig ist. Eine neue Dame stößt hinzu (nennen wir sie einfach mal Isolde). Isolde erklärte uns auch direkt mehrmals, dass sie uns keine Verlängerung geben kann und wir das Land verlassen müssen – dann plötzlich – ohne dass wir gefragt hatten – bot sie uns eine Woche Verlängerung an. Dann plötzlich 10 Tage (wieder ohne, dass wir gefragt haben). Und dann fragte Isolde, ob denn 10 Tage reichen würden, mit 2 Wochen kämen wir bestimmt besser zurecht?! Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass kein Bargeld den Besitzer gewechselt hat!
Wir haben unsere hart verdienten 2 Wochen Verlängerung nicht schriftlich, aber Isolde hat uns ihr Wort gegeben, dass sie einen Aktenvermerk geschrieben hat. Auf die Frage, ob wir eine Kopie bekommen können bekamen wir die interessante Antwort: “Was wir hier machen hat keine andere Behörde zu interessieren.”
Nichts schriftlich, aber 2 Wochen Verlängerung. Und, was haben wir dabei gelernt? 90 Tage sind nicht gleich 3 Monate.
Ein Hoch auf Isolde!