Tag Archive: sent via HF-Radio

Jan 30

Domm Repp

Posted from Dominican Republic.

Nachdem wir am letzten Samstag (26.01.) von Jamaica aus weitergesegelt sind, haben wir gestern an der Isla Beata (Dominikanische Republik) einen Zwischenstopp eingelegt. Die Segeltour bis hier hin (leider gegen die vorherrschende Windrichtung) war nicht wirklich das, was man einen schoenen Toern nennen kann. Wir mussten die meiste Zeit Motor unterstuetzt segeln oder motoren, da es kaum Wind gab. Wir hoffen, dass wir fuer den naechsten Teil der Reise (suedost-Kueste der Dominikanischen Republik) wenigsten nachts ablandige Winde nutzten koennen und nicht so viel motoren muessen.

Die Domm Repp hat sich hier auf der Isla Beata gleich von ihrer schoensten Seite gezeigt. Einige Stunden nachdem wir geankert haben kamen zwei Jungs von der Navy in einem Fischerboot an und wollten unsere Papiere sehen. Ein vollkommen ueberforderter Kerl hat bei 20 kn Wind verzweifelt versucht an unserem Boot anzulegen. Gar nicht so einfach, da er keine Leine vorbereitet hatte…Seufz!
Die beiden Helden von der Navy (Held 1 in Tarnkleidung und Held 2 in ‘zivil’ mit Pistole laessig in den Hosenbund gestopft) haben es trotzdem tatsaechlich geschafft an Bord zu kommen. Dann folgte eine ca. einstuendige Sitzung in der Held 2 alle wichtigen Infos (unsere Namen, Passnr., Bootdetails…) in ein Hausaufgabenheftchen, mit Ninja auf der Vorderseite, eingetragen hat. Danach hat sich Held 1 den Stift geschnappt und selbst nochmal alle wichtigen Infos (unsere Namen, Passnr., Bootdetails…) in dasselbe schaebige Heftchen eingetragen. Dafuer wurde er zwar von Held 2 ausgeschimpft, hat sich aber nicht beirren lassen und brav alles abgeschrieben. Danach folgte noch die obligatorische ‘Durchsuchung’ des Boots. Die beiden haben dreieinhalb Schraenke aufgemacht, sich ueber unsere vielen Fosforos (Streichhoelzer) gewundert und sind tatsaechlich ohne Bestechungsgeld zu verlangen wieder abgehauen. Eine einzige Bedingung gab es noch: Wir sollten doch bitte 500m weiter direkt vor dem Navy-Gebaeude ankern. Warum? Na, weil man uns dann mit dem Fernglas beobachten kann!

Jan 11

Frohes Neues!

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Wir wuenschen allen Lesern ein frohes neues Jahr!

Wir haben Sylvester und Neujahr in Havanna verbracht und sind seit einigen Tagen wieder auf unserem Boot in Cienfuegos (also noch in Cuba). Wir haben die letzten Tage mit Schnupfen-auskurieren (warum gibt es eigentlich Klimaanlagen in Bussen?) und Boot-auf-Vordermann-bringen (Wind und Salzwasser haben ihre Spuren hinterlassen) verbracht.
Wir bereiten uns nun so langsam auf unsere Abfahrt Richtung St. Martin vor und fuellen die Vorraete so gut es in Cuba geht auf. Morgen (Samstag) oder am Sonntag werden wir wohl ausklarieren und uns auf den Weg machen. Auf Berichte aus Cienfuegos und Havanna haben wir bisher verzichtet. Es gibt absolut keinen Weg Bilder auf die Seite hochzuladen oder die Texte vernuenftig zu editieren (und ohne Zeilenumbrueche macht das Lesen auch nicht so viel Spass, vermuten wir). Ihr werdet euch also noch so 800 Meilen (ca. 3 Wochen) gedulden muessen, bis wir neues Material produziert haben. Zwischendurch melden wir uns natuerlich via Funk-Mail-Blog-Eintraegen, aber die sind nunmal besch…eiden formatiert.

Hier noch eine kurze Beschreibung der Cubanischen Vorstellung von Internet:
An einigen wenigen Stellen in jeder Stadt (zB. in Hotels) gibt es PCs, mit denen man ins “Internet” kann. Darauf ist ein angepasstes Windows XP installiert, das auf allen Rechnern in Cuba gleich ist. Also gleich veraltet. Man hat die Auswahl zwischen Internet Explorer oder Firefox (immerhin), wobei von beiden Browsern unglaublich veraltete Versionen installiert wurden. Die Geschwindigkeit ist – wenn es hochkommt – DSL der ersten Generation und die 30 Minuten, welche man standardmaessig erwerben kann, reichen gerade eben um unsere beiden Mail-Adressen abzufragen. 30 Minuten kosten uebrigens 3 CUC, ca. 2,50 Euro. Wucher fuer die armselige Leistung. Ein Mojito kostet uebrigens 2 CUC (1,60 Euro)…
Auf die Gefahr hin, dass unsere Seite von sozialistischen Cyber-Soldaten gehackt wird: Fidel, dein Internet stinkt!

In diesem Sinne: Erfreut euch am neuen Jahr und vor allem am Breitbandanschluss!

Dec 29

Die boesen Umlaute

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Wir haben den Fehler entdeckt. Wir koennen ueber unser Funkgeraet E-mail Programm keine Umlaute schicken. Jetzt sollten alle Artikel lesbar sein – einfach weiter runter scrollen. Viel Spass!

Falls so etwas noch mal passiert, waere es nett, uns ueber Sailmail zu informieren, wenn wir auf See sind. Dort haben wir weder Internet, so dass wir auf unsere eigene Seite schauen koennen, noch Zugriff auf unsere normalen e-mail Adressen und bekommen auch nicht die Kommentare aus unserem Blog zugestellt.

Dec 26

10 Tage, 10 Beamten und 1 Hund

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Zehn Tage am Wind segeln, 4 Squalls mit ueber 30 Knoten Wind, ein gerissenes Vorfall und viel zu wenig Schlaf.

Das sind die Eckdaten der Ueberfahrt von Panama nach Cuba.
Dazu kommt noch, dass ein Tanker, selbst nachdem ich mit ihm gefunkt habe, uns fast gerammt hat und wir 30 Meter vor einem Fischernetz, das schlecht markiert war, noch so eben abdrehen konnten. Nicht zu vergessen den wohl frischesten Heiligabendthunfisch der Welt!

Und was ist das Resume? Zehn Tage am Wind ist anstrengend, speziell wenn es konstant zwischen 15 und 25 Knoten blaest. Allerdings ist es nicht wirklich so viel anstrengender als andere Ueberfahrten. Das Anstrengende ist wohl eher der Schlafentzug durchs Schichtschlafen und wenn das Boot zu hart ueber die Wellen haemmert, ist auch die eigentliche Schlafenszeit nicht zu erholsam. Belohnt wird man aber fuer die kleinen Strapazen mit einem fast unwirklich erscheinenden Sternenhimmel, einem leckeren Thunfisch, dem Gefuehl es auch gegen den Wind geschafft zu haben (wir haben schon von Seglern gehoert, dass das gar nicht geht) und einem Heiligabend auf See, den wir nicht vergessen werden.

Auf den letzten Meilen nach in Cienfuegos haben wir die vergebenen Funksprueche einer Belgischen Yacht gehoert, die versucht hat die Kuestenwache (Guarda Frontera) zu erreichen. Da man sich aber als Segelyacht nicht mehr anmelden muss, wenn man in die Cubanischen Gewaesser einfaehrt, hat auch keiner geantwortet. Fuenf Meilen vor Cienfuegos hat sich dann ein Offizier erbarmt und gesagt “Natuerlich duerfen sie einfahren, gar kein Problem, Wilkommen!”. Wir waren ein Paar Meilen vor der Belgischen Yacht und sind kurz nach Sonnenaufgang am 26.12. in die Bucht von Cienfuegos, mit schoenem Leuchturm an Steuerbord und nie fertig gestelltem Kernkraftwerk an Backbord, eingefahren. Wir haben dann kurz versucht die Marina anzufunken um uns anzumelden – keine Antwort. In der Marina angekommen stand auch schon ein freundlicher Mann am Pier, hat unsere Leinen genommen und uns gesagt, dass wir an Bord bleiben muessen bis die Beamten kommen und wir einklariert sind.

Ja, die Beamten…

Z.B. die Frau vom Landwirtschaftsministerium. Sie wollte erstmal wissen: Boot Name, Laenge, Breite, Tiefgang, Registrierungsnummer, Unsere Namen, wo wir her kommen, wo wir hin wollen…

Dann der Mann vom Gesundheitsministerium der wissen wollte: Boot Name, Laenge, Breite, Tiefgang, Registrierungsnummer, Unsere Namen, wo wir her kommen, wo wir hin wollen…

Und der Arzt, der wissen wollte: Naja, ihr wisst schon – Boot Name, Laenge, Breite, Tiefgang, Registrierungsnummer, Unsere Namen, wo wir her kommen, wo wir hin wollen…

Zehn an der Zahl, und alle haben das gleiche aufgeschrieben. Teilweise hatten die aber noch individuelle Spezialfragen und Aussagen. Hier die Besten:

Landwirtschaftsministerium: Oj, habt ihr viel Pasta. Oj, habt ihr viele Konserven. Ohh, ihr habt aber wenig Kaese.

Gesundheitsministerium: Ist jemand auf der Ueberfahrt gestorben, wenn ja, was habt ihr mit der Leiche gemacht?

Arzt: Hier ist das Formular. Schreibt bitte ueberall NEIN rein.

Guarda Frontera: Hat uns gefragt, ob wir Geschwister sind (alle die weiss und blond sind muessen Geschwister sein). Die Frage haben wir nicht zum ersten mal bekommen und als wir ihm gesagt haben, dass wir Freund und Freundin sind hat er gesagt: Ja aber bald verheiratet, oder?!

Zwei Durchsucher: Der eine hatte Kopfschmerzen von der Party am Vortag und hat nach Aspirin gefragt, die er sofort genommen hat. Beide hatten die uebelsten Schweissfuesse des Planeten. Das einzige was bei der Durchsuchung kritisch beaeugt wurde war eine Riesenpackung Kaugummi – sehr suspekt.

Einwanderungsbehoerde: War extrem verwundert, dass wir unseren Pass gestempelt haben wollten. Amerikaner machen das nicht, weil sie sonst nicht mehr so einfach nach Hause koennen. Nachdem wir Ihm gezeigt haben, wo er den Stempel hin machen soll, hat er auch das gemacht und sogar ein Foto von ihm und Nina vor dem Papierkram zugelassen. Auf dem hat er aber nicht gelaechelt – darf man vielleicht nicht im Sozialismus…

Die drei vom Zoll: Konnten nicht verstehen das wir alleine an Bord sind und haben gefragt wo die Babies sind. Nina und Stefan: “Wir haben keine”. Typ vom Zoll: “Ja aber bald!” Danach hat er uns noch eine Kostprobe seines Ostdeutsch gegeben, das er 1983 in der DDR bei den Genossen gelernt hat. Der Dritte Zollbeamte hat unseren Suchscheinwerfer in die Hand genommen, neugierig angeschaut und sich dann mit 500 Watt die Augen rausgelasert. Hat sich aber nix anmerken lassen.

1x Drogen- / Sprengstoff- / Schosshund: Wollte nicht mit uns reden und war so nervoes, dass wir Angst hatten, dass er uns ins Boot pinkelt.

Das ganze hat drei Stunden gedauert und war fuer uns nach der Ueberfahrt fast Entspannung. Wir mussten einfach nur an Bord warten bis der naechste Beamte kam und seine Fragen beantworten. Das Uebrigens ohne eine 70er Jahre, 110 Watt, Schreibtischlampe ins Gesicht geleuchtet zu bekommen, wie es angeblich im Sozialismus ueblich ist. Alle waren extrem freundlich und wir haben jedem eine kalte CocaCola zu trinken angeboten. Manche haben sie getrunken, manche eingepackt. Keiner wollte unsere Medikamente durchsuchen oder hat nach Morphiumpraeparaten gefragt, und selbst bei der Frage nach Waffen wollten Sie nicht mal unsere Signalpistole sehen, geschweige denn irgendwelche tragbaren Navigationsinstrumente einpacken und verschweissen, wie es an Cubas Nordkueste ueblich ist.

Nach der Prozedur haben wir noch gratis unsere Tanks mit Trinkwasser auffuellen koennen und ankern jetzt vor der Marina fuer 6 Euro am Tag.

Das Resume des Einklarierens: Cuba ist das erste Land indem wir uns nach dem Kontakt mit den Offiziellen wirklich wilkommen fuehlen und die Beamten nicht angenervt oder offen ablehnend sind! Und wir sind doch noch an Weinnachten angekommen, nach 10 Tagen am Wind, 10 Beamten und einem Hund.

Dec 25

Frischer bekommt das sonst nur der Hai!

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Hier ein kleines Update zu unserem Weihnachtsessen: Wir haben schweren Herzens auf Dosenhack und Schweinepastete verzichtet, da wir – man glaubt es kaum – einen Fisch gefangen haben. Und was fuer einen! Naja, so einer mit gelbem Bauch und Flossen dran. Wir glauben, dass es ein Gelbflossenthunfisch war. Der Gute war ca 65 cm lang, wog so um die 3 kg und hat puenktlich um 15:30 an Heiligabend angebissen. Da gab es fuer jeden erstmal ungefaehr 400g superfrisches Thunfischfilet. Frischer bekommt das sonst nur der Hai, allerdings nicht so schoen gebraten. Und das Beste an der Sache ist – wir haben nochmal die gleiche Portion im Kuehlschrank fuer heute Abend.
Gefangen haben wir ihn uebrigens im Cayman Graben, der ueber 5000 m tief ist. Bei 6 Knoten hat er in den niedlichen Gummifisch gebissen und direkt aufgegeben, da er die Geschwindigkeit wohl nicht lange mitschwimmen konnte. So langsam glaube ich den Jungs aus Grenada und Luka aus Portobello, die uns gesagt haben, dass man nur etwas faengt, wenn man ueber 5 Knoten faehrt.
Das Richtige Material scheinen wir jetzt gefunden zu haben, ob wir aber zu den 10% gehoeren wird die naechste Ueberfahrt zeigen. Noch 85 Meilen bis Cienfuegos und wir muessen Geschwindigkeit drosseln damit wir nicht im Dunkeln ankommen. Geplante Ankunft 26.12 zwischen 07:00 und 09:00.

 

Dec 24

God Jul / Frohe Weihnachten

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Wie schon im letzten Post erwaehnt, haben wir in Jamaica fuer eine Nacht zwischengeankert, um die Nordwinde vorbei ziehen zu lassen. Jetzt sind wir auf dem Weg nach Cuba. Die ersten 10 Stunden waren sehr stuermisch, danach Flaute und jetzt (Heiligabend 12:00 unserer Zeit) ist traumhaftes Segelwetter. Die Sonne scheint bei 30 Grad und es blaest angenehme 12-15 Knoten mit langer, ruhiger Welle. Das Wasser ist uebrigens unglaublich, unfassbar blau und durchsichtig!

Wie sieht Heiligabend bei uns aus? Nach dem Sonnenaufgang ging es erstmal auf das Vordeck, um das Segel, was uns am Tag zuvor heruntergekommen ist (Vorfall gerissen), wieder hoch zu ziehen. Das 54 qm Monster auf See in die Rollanlage einzufuehren ist keine leichte Uebung und danach war erstmal Pause angesagt. Ok, geschafft! Danach e-mails schreiben, Wetterdaten laden, Kurs kontrollieren, die Geschwindigkeit mit grossem Vorsegel geniessen und ein wenig lesen. Ich belustige mich immer wieder mit den Angelbuechern die es an Bord gibt. Die besten Sprueche sind “10% der Angler fangen 90% der Fische” und “das richtige Geraet fuehrt zum Erfolg”. Naja, wir gehoeren weder zu den 10% noch haben wir das richtige Geraet. Aber wer weiss, vielleicht fangen wir ja heute einen Fisch – ist ja schliesslich Heiligabend.

Was gibt es bei uns zu Essen? Ich will es mal so ausdruecken: Fuer den unwahrscheinlichen Fall das wir keinen Fisch bekommen, werde ich gleich mal einen Teig fuer frisches Brot ansetzen. Dazu gibt es dann Oliven, Artischocken, gefuellte Paprika, gefuellte Weinblaetter, Schweinepastete und Hackbraten (natuerlich alles aus der Dose). HMMMM lecker! Dazu gibt es Fruchtsaft (don’t drink and drive – or sail – ah whatever). Genug gequatscht.

Wir wuenschen euch alle von hier aus einen schoenen Heiligabend und Frohe Weihnachten! Wir vermissen euch alle: Meine Familie in Selm mit Fondue und Rotwein – Oma in Ternsche, Onkels und Tanten, Cousins und Cousinen, Grillen und Krombacher und Gluehwein – und genau so viel Ninas Familie in Duesseldorf mit Kloesse machen und Gans ueberlaufen lassen und Rot und Weiss gemischt – und selbstverstaendlich alle Freunde in Uppsala samt Patenkind sowie Freunde in Deutschland! An alle Frohe Weihnachten! Wir freuen uns ueber Weihnachtspost via sailmail da wir Kommentare im Blog vom Boot aus nicht lesen koennen.

Unsere Position: 19Grad 30.14N 079Grad 0728W (fuer gogle: 19.50323 -79.12103)

Ganz liebe Weihnachtsgruesse!
Stefan und Nina

Dec 20

Salsa oder doch Reggae

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Heute, 12 Uhr lokale Zeit sind wir knappe 4 Tage auf See und warten immer noch auf Ostwind. Bis jetzt blaest der aus ca. 70 Grad und leider mit 20-25 Knoten und die etwas ruppige See macht den Kurs Nord, so nahe am Wind wie Lona kann, ein wenig ungemuetlich. Aktuell halten wir auf Jamaica zu, um bei Nordwind, welcher vielleicht in 3 Tagen wieder einsetzen soll, dort einen Stopp einlegen zu koennen.

Schauen wir mal, ob es nun Salsa oder doch Reggae wird.

Unsere Position: 15 03.05 N / 079 09.79 W (Google Maps: 15,05178, -079,16305) :end

Dec 18

Mojitos und Salsa

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Sonntag 16:15 (16.12.2012) haben wir in der Green Turtle Marina losgemacht, um uns auf den Weg nach Cuba zu machen. In der Marina waren wir nur eine Nacht um Wasser und Diesel zu tanken. Nach 52NM mit Motor Richtung Nordost, um aus dem windstillen Panama heraus zu kommen haben wir im Morgengrauen die Segel gehisst und nach ca. 6 Stunden am Wind Richtung Osten einen Schlag gemacht, um nach Norden zu fahren. Das machen wir nun seit Montag morgen. Da der Wind aus ca. 60 Grad kommt, muessen wir die ganze Zeit hart am Wind fahren, erreichen damit aber einen Kurs zwischen 0 und 10 Grad. Genau was wir brauchen. Das wird laut Wetterbericht auch noch die naechsten 40-50 Stunden so bleiben. Es knallt ganz schoen in den Wellen, aber wer nach Norden will muss damit leben. 200 Meilen haben wir schon und die letzten 600 schaffen wir auch noch.
Da warten schliesslich Mojitos und Salsa auf uns!!!

Unsere Position: 12 27.67N 079 01.80W (fuer Google maps einfach dieses kopieren: 12.46317, -79.03040)

Nov 23

Coco Banderos

Posted from Panama.

Vor 3 Tagen sind wir auf den Coco Banderos Cays angekommen. Die Inseln liegen 2,5 Meilen vor der Kueste und sind durch ein massives Riff geschuetzt (das bedeutet, dass die Wellen vom Meer am Riff brechen und nicht an unserem Boot). Die Inseln heissen: Dupwala, Guariadup, Oloscuidup und Tiadup sowie ein 10 qm grosses Eiland mit 2 Palmen, welches nicht auf der Karte verzeichnet ist. Die vier Inseln sind je ungefähr so gross wie ein halber Fussballplatz und dicht mit Kokospalmen bestanden. Wir ankern zwischen Tiadup und Oloscuidup.

Hier eine kurze Rezension unseres aktuellen Ankerplatzes im Hinblick auf unsere Erwartungen aus dem letzten Post:

Inseln: Jep, 4 Stueck plus Mikro-Insel mit 2 Palmen – 5 von 5 Sternen
Palmen: Ja, watch out for the Kokosnuss from above – 5 von 5 Sternen
Weisser Strand: Ja, alle Inseln haben weissen Strand drumherum – 5 von 5 Sternen
Unbewohnt: Nur eine von 4 Inseln ist bewohnt – und die Bewohner gehen uns nicht auf den Sack (wahrscheinlich weil wir denen auch nicht auf den Sack gehen) – 4 von 5 Sternen.
Atemberaubende Unterwasserwelt: Kristallklares Wasser, bunte Korallen und Fische in allen Grössen – 5 von 5 Sternen

Bonus: Es gibt unglaublich grosse monströse Riesenmuscheln am Strand, die man ohne schlechtes Gewissen einsammeln kann (da etwaige Schnecken und Krebse längst ausgezogen sind).

Fazit: 5 von 5 Sternen fuer diesen Ankerplatz – wir bleiben noch 2 Tage hier und dann gehts weiter nach Colon.

Unsere aktuelle Position: 09 30,8′ N / 078 37,0′ W

Nov 19

Neues aus Kuna Land

Posted from Panama.

Nachdem wir aus Carreto weggesegelt sind (oder vielmehr motort sind – es gibt hier selten genug Wind), haben wir in einer einsamen Bucht geankert und noch ein weiteres Kuna-Dorf (Isla Pinos) besucht.

Dort haben wir eine kleine Tour durch den Urwald unternommen und den Gipfel von Isla Pinos bestiegen. Das Dorf und seine Bewohner haben sich durch eine eigenartige Teilnahmslosigkeit ausgezeichnet. Jede Huette hatte eine eigene Satellitenschuessel und sämtliche Huetten waren mit Vorhängeschlössern verriegelt. Da diese Huetten eigentlich nur aus geflochtenem Zuckerrohr und Palmenblättern bestehen kamen uns die Vorhängeschlösser schonmal sehr seltsam vor. Keiner der Dorfbewohner hat uns gegruesst und verkaufen wollte auch keiner was. Komplettes Kontrastprogramm zum letzten Dorf also. Wir haben uns dann dafuer entschieden lieber am nächsten Tag zu einer einsamen Bucht weiterzusegeln.

Die Bahia Masargandi hat uns gut gefallen und wir sind zwei Tage geblieben. Hier gab es wirklich keine Menschenseele und kein Kuna wollte eine Ankergebuehr kassieren.

Der nächste Stopp hiess Snug Harbor – ein schöner geschuetzter Ankerplatz zwischen mehreren Palmeninseln wie aus dem Bilderbuch – mit weissem Sandtrand, Mangroven, Kokospalmen und einem kleinen Riff vor der Haus- /Bootstuer. Hier mussten wir zur Abwechslung mal wieder Ankergebuehr bezahlen. Ab und an kamen Kunas in ihren Einbäumen angepaddelt und haben uns Molas oder Fisch angeboten. Wir haben uns mit Schnorcheln, Fisch grillen und diversen Lackierarbeiten beschäftigt. Die Angel hing natuerlich immer im Wasser und wir haben tatsächlich einen Hai geangelt! Da der aber suesse 40cm lang war und irgendwie nicht sonderlich essbar aussah, haben wir ihn wieder vom Haken gelassen.

Auf dem Weg von Snug Harbor zu unserem eigentlichen Ziel (Rio Diablo) wollten wir uns noch ein kleineres Kuna-Dorf anschauen – Niadup. Kaum hatten wir dort geankert hat uns auch schon der Saila (das Dorfoberhaupt) besucht. Die Ankergebuehr hatte sich mal eben von den ueblichen 10 auf 15 Dollar erhöht. Dabei haben wir uns erstmal nichts gedacht und sind zum Dorf ruebergerudert. Dort angekommen haben wir der Frau des Sailas ein Mola abgekauft, das wir aber bitte keinem zeigen sollten – ok… Der Saila hat uns persönlich durch das Dorf gefuehrt, wusste aber bei vielen verlassenen Gebäuden nicht, was mit den Eigentuemern passiert ist – aber die kommen ja sicher bald wieder zurueck – “Monday maybe” – waren seine Lieblingsworte. Am Ende dieser bizarren Fuehrung durften wir noch einen Sohn des Chiefs kennen lernen. Der hatte nur leider vorher irgendein Kraut geraucht und war der Konversation nicht mehr mächtig. Lieber schnell zurueck aufs Boot… Zum Abschied hat uns der Saila noch unverbluemt angebettelt “I’m broke. Do you have money?” – Äh ne, Alter, wir haben dir gerade die Ankergebuehr bezahlt und deiner Frau ein Mola abgekauft. Das muss reichen. Der Rueckweg zum Boot stellte sich dann schwieriger dar als gedacht: Der Wind hatte stark zugenommen und wir hatten in unserem jugendlichen Leichtsinn nur Ruder und keinen Aussenbordmotor fuer unser Dingi mitgenommen. Stefan hat sich hart in die Riemen gelegt – aber es hat nichts genutzt. Es blieb uns nichts anderes uebrig, als uns vom Wind an Land treiben zu lassen und das Dingi den vermuellten Strand entlang höher in den Wind zu ziehen. Das alles haben sich die netten Dorfbewohner von ihrer Insel aus angesehen – zweimal sind irgendwelche Idioten mit ihren Powerboats an uns vorbei gerast, keiner hat es fuer nötig gehalten uns die 50m zum Boot eben abzuschleppen. Schönen Dank.

Mehr als nur leicht angenervt von diese Erfahrung haben wir uns direkt am nächsten Morgen (also heute – 19.11.) auf den Weg zur Kuna-Insel Yandup (auf der Karte Rio Diablo genannt) gemacht. Hier wollten wir einfach noch ein paar Liter Diesel kaufen und uns dann zu weiter vor der Kueste gelegenen Trauminseln verziehen. Wir haben heute morgen dort tatsächlich ein paar Galonen Diesel erstehen können und wurden ein wenig fuer die Erfahrung mit dem letzten Kuna-Dorf entschädigt. Die Einwohner, mit denen wir uns unterhalten haben, waren sehr nett und wir haben noch ein wenig Brot und Fruechte einkaufen können. Nun ankern wir vor dem riesiegen Korallenriff der Insel Sabudupored. Hier ist das Wasser ruhig, es geht eine stetige Brise und Ankergebuehren wollte auch noch keiner haben. Morgen geht es dann weiter zu den eigentlichen Trauminseln: Den Coco Banderos Cays. Laut Cruising Guide soll es dort palmenbestandene weissbestrandete und unbewohnte (!) Inseln mit einer atemberaubenden Unterwasserwelt geben – wir lassen es euch wissen.

Aktuelle Position: 09 28.04′ N / 078 37.30′ W

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