Feb 27

03.01.2013 – Tag 5 – Vive el ron!

Posted from Address not found.

An diesem Tag haben sich wohl alle Cubaner von den Strapazen des Jahreswechsels erholt und es sind weitaus mehr Geschäfte geöffnet, als in den letzten paar Tagen. Auch das Havanna-Club-Rum-Museum ist auf.
Die Führung durch das kleine Museum ist informativ, wenn auch ein wenig gehetzt. Wir erhalten einen Überblick über den Herstellungsprozess und die unterschiedlichen Rum-Qualitäten.
Wir erfahren, dass Havana-Club-Rum in Fässern gelagert wird, in denen vorher amerikanischer Whisky gereift ist. Wegen des Embargos der USA gegen Cuba werden diese Fässer über Kanada nach Cuba gebracht. Sollte es Havana-Club in den USA geben, so wird auch der garantiert via Kanada dorthin exportiert – kranke Welt!
Eine Tabakfabrik können wir leider nicht mehr besichtigen: Wegen Renovierung ist die eine ein Jahr geschlossen (Was die Arbeiter in der Zeit wohl machen?) – die zweite Fabrik hat noch zwei Wochen Urlaub.
Dafür erfahren wir andere interessante Dinge über Zigarren: Ein Arbeiter erhält ca. 11 US Dollar und eine Kiste Zigarren pro Monat als Lohn.
Da niemand (auch kein Cubaner) von 11 US Dollar und einer kläglichen Ration leben kann, verkaufen die meisten ihre monatliche Kiste Zigarren in einer so genannten Cooperacion. In einer solchen Cooperacion (d.h. im Wohnzimmer einer ganz normalen Wohnung) kann dann der Tourist mit kleinerem Geldbeutel maximal illegal und mit einigem Verhandlungsspielraum nach unten doch noch echte kubanische Zigarren erwerben. Es lebe das Kollektiv!

Feb 27

02.01.2013 – Tag 4 – Vive la revolucion!

Posted from Address not found.

Endlich ist es Zeit für Revolucion! Also zumindest für das Revolutionsmuseum. Nachdem wir zwei cubanische Monatsgehälter für den Eintritt ausgegeben und unsere Taschen abgegeben haben, dürfen wir den ehemaligen Präsidentenpalast betreten.
Zunächst verstehen wir nicht, warum wir unsere Taschen abgeben müssen, aber als wir durch die heiligen Hallen wandern, wird uns schlagartig klar: Das Museum ist vollgestopft mit wertvollen Gegenständen: Fidels Hemd, sein Füller, die Schreibmaschine und Stiefel eines anderen Revoluzzers, Che Guevara’s Pistole und seine Hose und die Briefe eines Mitkämpfers an seine Mutti.
Da kann man schonmal schwach werden und ein so wertvolles Exponat mitgehen lassen. Es wäre ja auch eine gerade zu verstörende Vorstellung, wenn Fidel’s blutgetränkte Unterwäsche zur Versteigerung bei Sotheby’s  auftaucht und an den Kapitalisten mit der dicksten Brieftasche geht.

Eigentlich wollten wir nach so viel Kultur noch das Rum-Musuem anschauen, aber das hat leider zu. Warum, weiß keiner.
So müssen wir uns damit begnügen heraus zu finden wo man die besten und günstigsten Mojitos trinken kann…

Feb 27

01.01.2013 – Tag 3 – Feliz Años, denn an Neujahr muss keine arbeiten!

Posted from Address not found.

Am Neujahrstag machen wir uns dann auf unsere erste Entdeckungsreise durch Habana. Kultur-interessiert wie wir sind, wollen wir uns das ein oder andere Museum anschauen, müssen aber leider feststellen, dass an Neujahr alles geschlossen ist.
Wir vertreiben uns die Zeit mit Bummeln und historische-Gebäude-glotzen und -fotografieren.
Die historische Innenstadt von Habana besteht zu 99% aus Häusern, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden. Leider ist mit Fidels Revolucion kein Geld mehr in den Erhalt geflossen, so dass die meisten Gebäude verfallen sind.
Die Unesco pumpt zwar seit den 80ern Geld für die Erhaltung dieses Weltkulturerbes nach Habana, aber das Renovierungsprojekt ist monströs. Auf jedes schon sanierte Haus kommen bestimmt 10 baufällige; und obwohl die Unesco jedes zweite Haus in Habanas Altstadt als unbewohnbar eingestuft hat, ändert es nichts daran, dass selbst in den schäbigsten und verfallensten Gebäuden noch Menschen leben.

Feb 27

30.12.2012 – Tag 2 – Die Sache mit dem Wartburg

Posted from Address not found.

Am nächsten Tag bietet sich unsere Gastwirtin an für uns ein Zimmer in zentraler Lage zu finden. Nach einigen Telefonaten findet sich auch etwas. Ihr Sohn bringt uns mit dem Familienauto – einem Wartburg von 1978 – dorthin. Der schick metallic-blau lackierte Wagen ist noch fast im Originalzustand. Nur das Armaturenbrett wurde offensichtlich aus einem neueren Auto heraus genommen, grob zurecht gesägt und dann in den Wartburg geklebt.
Das zweite Casa entpuppt sich leider als Zimmer mit ein wenig zuviel Familienanschluss für unseren Geschmack. Das Zimmer für uns wäre nur mit einem Vorhang von der Familienküche getrennt und das Bett ist winzig. Wir bedanken uns und mit dem Wartburg klappern wir noch einige andere casas ab. Alle belegt!
In einer Seitenstraße passiert es dann. Unser junger Freund stellt den Wagen ab und  als er ihn wieder starten will tut sich nix!
Erster Wiederbelebungsversuch: Stefan und ich schieben was das Zeug hält – nichts.
Dann die Motorhaube auf und Zündkerze (selbst gemacht!) polieren, nichts hilft.
Inzwischen fummelt auch Stefan in den Eingeweiden des Wartburg herum. Es gibt dutzende Kabelverbindungen, die nur zusammengedrillt und dann mit Tape fixiert wurden. Überraschenderweise liegt der Fehler nicht hier. Erst als Stefan an der Stromzufuhr fuer die Zündspule wackelt, wird der ostdeutsche Oldtimer wieder lebendig und es geht weiter.

Es gibt Leute, die behaupten, dass man eine Zigarre rauchen, einen Mojito trinken und Salsa tanzen muss, um wirklich in Cuba gewesen zu sein.
Ich glaube, dass man sich die Zigarre und den Salsa getrost sparen kann, wenn man statt dessen einen Wartburg von ’78 repariert hat.

Später am Tag finden wir doch noch ein Casa. Das Bett ist zwar weich (Matratze von 1960) und das Bad cubanischer Standard (keine Klobrille, kein Wasserdruck), doch wenigstens ist die Gegend ruhig und vergleichsweise sauber.

Feb 27

29.12.2012 – Tag 1 – Auf nach La Habana!

Posted from Address not found.

Eine Stunde später als geplant besteigen wir den Touri-Bus nach La Habana. Der Bus ist fast neu, aus chinesischer Herstellung im Volvo-Design, hat Klimaanlage und Getränkehalter. Da die Behörden in Cuba versuchen eine Art “Apartheid” zwischen Touristen und Cubanern herzustellen, ist man als Tourist fast gezwungen die teuerere staatliche Reiseorganisation zu buchen, während sich kein Cubaner so einen Luxus leisten könnte. Die Busfahrkarte wuerde den durchschnittlichen Helden der Arbeit zwei Monatsgehälter kosten – ca. 20 US-Dollar.

Die Fahrt beginnt auf einer schmalen Straße durch das ländliche Cuba. Am Straßenrand sind kleinere Häuser mit oft penibel gepflegten Gemüsegärten zu sehen und der Transportverkehr wird hauptsächlich über Pferdekarren abgewickelt.
Alle größeren Landmaschinen sind auch nur wenig moderner als die Pferdekarren: Traktoren und Anhänger sind original aus den 60ern, made in UDSSR.
Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir die Carretera, eine 6-spurige Autobahn, die sich fast durchs ganze Land zieht. Da es kaum Autoverkehr gibt, sieht man ebenfalls Radfahrer, Pferdekarren und Reiter die Autobahn benutzen.

Da wir vorab in Havanna keine Unterkunft buchen konnten, lassen wir uns vom “guy” im Bus zu einem Casa Particular bringen.
Diese Casas sind Zimmer, die von Privatleuten vermietet werden. Neben Bett und Bad hat man Familienanschluss und wird mit etwas Glueck von der Mama des Hauses auch noch lecker bekocht.
Unser erstes Casa befindet sich weit ausserhalb der Innenstadt und deshalb wollen wir auch nur eine Nacht bleiben und uns dann etwas zentraleres suchen.
Ein grosser Fehler!
Unser Zimmer ist sauber, das Bad fast neu und unsere Gastfamilie sehr nett. Abends lassen wir uns dann auch von “Mama” exzellent bekochen.

Feb 22

Rund St. Martin

Posted from Collectivity of Saint Martin, Saint Martin.

Nach einer knappen Woche Saba hatten wir genug vom unruhigen Ankerplatz und segelten zurück nach St. Martin. Der erste Stopp war Marigot, die Hauptstadt von Saint Martin, also dem französischen Teil der Insel. Saint Martin bzw. Sint Maarten wurde 1648 zwischen Frankreich und den Niederlanden aufgeteilt und der Vertrag zwischen den beiden Staaten gilt bis heute: Die zwei Teile der Insel stehen zwar unter der Hoheit verschiedener Ländern, die Bürger und Händler der beiden Länder sollten jedoch nicht durch Zölle, geschlossene Grenzen oder ähnliches bei geschäftlichen Transaktionen behindert werden. So eine Art Ur-EU also. Dieses Abkommen ist damit eines der am längsten bestehenden Abkommen auf der ganzen Welt. Der französische Teil der Insel gehört übrigens wirklich zur EU, so dass wir zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mit Euro bezahlen durften. In Marigot füllten wir nur kurz die Vorräte auf (es gibt dort eine Bäckerei mit richtigem Brot!!!) und segelten dann um die Ecke zur Happy Bay. Happy Bay hatte einen schönen Strand mit karibisch türkisem Wasser und leider am Abend eine französische Schlagerparty.

Schon am nächsten Tag ging es zum einzigen Naturreservat von St. Martin, wo es keine Schlagerpartys, “I love St. Martin”-T-Shirts oder überfütterten Kreuzfahrtschifftouris gibt. Ein wahres Paradies also. Das Paradies ist eine kleine Insel namens Tintamare und dort legten wir wieder an einer Boje direkt vor dem weißen Sandstrand an. Tagsüber sind fast alle 20 Bojen mit Daycharter-Booten belegt – nachmittags aber leert sich Tintamare langsam und zum Abend liegt man dann zusammen mit ein oder zwei anderen Booten vor der Insel in paradiesischer Ruhe.

Nächster (unfreiwilliger) Stopp auf unserer St. Martin Rundtour war Philipsburg. An der östlichen Küste von St. Martin gab es keine Marina, wo wir Wasser tanken durften – wenn man nicht gleichzeitig mehrere Tage eine überteuerte Marinagebühr zahlt, lohnt sich das Wasserauffüllen wohl nicht für die Marina. Naja, dafür ging es eben nach Philipsburgs an St. Martin’s Südküste. Philipsburg ist die Hauptstadt des Niederländischen Teils der Insel und bekannt als Kreuzfahrt-Mekka. Die Stadt verfügt über einen großen Hafen nur für Kreuzfahrtschiffe, so dass gleichzeitig bis zu sechs der Massentransporte anlegen können. Auf jedem Schiff reisen je nach Größe des Schiffs und Qualität der Ausstattung 2.000-5.000 Personen. Ich stelle mir das so vor, dass man seine Kreuzfahrt nach den Kriterien “Freilandhaltung” oder “Käfighaltung” auswählen kann, was sich in der maximalen Passagieranzahl und der vorhanden Fläche pro Gast in Quadratmetern widerspiegelt.

Definition Freilandhaltung: Freiland[-Passagiere] haben neben einer [Kabine] mit [Sesseln] und [Betten] tagsüber Auslauf im Freien. Dabei stehen jedem [Passagier] mindestens 4 qm Fläche zur Verfügung, wo er seine natürlichen Verhaltensweisen ungehindert ausleben kann.

Aber ich schweife ab…

Philipsburg ist perfekt auf diesen täglichen Touri-Einfall vorbereitet: Auf zwei Straßen, die parallel zum Strand verlaufen, drängen sich Läden, Restaurants und Cafés eng aneinander. Während die Touris tagsüber Auslauf haben, sind alle Konsumtempel voll besetzt. Wenn der Spuk dann gegen 17h vorbei ist und sich alle Kreuzfahrer zurück auf ihr jeweiliges Schiff begeben haben, passt sich das Angebot wieder der Nachfrage an und es haben ganze zwei Restaurants in Philipsburg geöffnet. Unser Landgang nach Philipsburg fand um 18h statt, so dass wir uns zunächst wunderten, ob überhaupt Restaurants geöffnet haben. Aber ein solider Burger lässt sich eigentlich überall finden, auch in Philipsburg nach Ladenschluss – und den fanden wir auch.

Am nächsten Tag schon machten wir uns auf um unsere Umrundung St. Martins in Marigot zu beenden. Bei Rückenwind hatten wir seit langem mal wieder die Gelegenheit „Schmetterling“ zu segeln. Das heißt das Großsegel auf der einen Seite und das Vorsegel mit Hilfe des Spinnakerbaums auf der anderen Seite „ausbaumen“ (siehe Foto oben).

Die letzten zwei Tage verbrachten wir mit Sightseeing in Marigot: Ein kleiner Spaziergang auf das alte Fort Louis bot eine schöne Aussicht auf die Bucht von Marigot und die Simpson Bay Lagoon. Die Lagune ist ein von Land vollständig umschlossenes flaches Stück Meer und ist die wohl beliebteste Ankerstelle auf St. Martin. Sogar unser kleines Bötchen konnten wir vom Fort aus erkennen:

Um alles Fotos von unserer St. Martin Rund-Tour anzuschauen bitte HIER klicken.

Feb 16

Der höchste Berg in den Niederlanden

Posted from Address not found.

Am 16.02. ging es los nach Saba. Während der Segeltour hatten wir schönes Wetter und stete 18 Knoten aus Ost und gekotzt hat auch keiner (Yay!).

Saba ist eine nur 30 Meilen von St. Martin entfernte Vulkaninsel, die wie ein einziger Fels aus dem Wasser ragt. Die Insel hat keine Strände und auch keine nennenswerten Ankerplätze. Die einzige Möglichkeit fuer eine Yacht die Insel zu besuchen ist daher an einer Boje (Mooring) festzumachen. Gesagt getan, wir schnappen uns eine äusserst stabil anmutende Boje in “Ladder Bay”.

Ladder Bay ist eigentlich keine Bucht im traditionellen Sinne (also ein Stelle and der Kueste, die vor Wind und Wellen geschuetzt ist) sondern die einzige Stelle an der bis ca. 1950 Waren an Land gebracht werden konnten. Wegen der Steilen Kueste wurde an dieser Stelle ein Treppe mit 800 Stufen konstruiert, ueber die alle Waren auf  die Insel gebracht werden mussten. Hier weiterlesen »

Feb 11

Mal wieder Ärger mit dem Funkgerät

Posted from Address not found.

So, jetzt gibt es den kompletten Artikel “Ein Coast Guard hängt von der Reling” unten zu lesen.

Feb 10

Nie wieder!!!

1408 Meilen in 21 Tagen gegen den Wind. So lange haben wir fuer die Tour von Cienfuegos (Cuba) nach St. Martin gebraucht. Das ganze haben wir dann gestern Abend im Stockdunklen, bei leichtem Regen mit ankern unter Radar zwischen anderen Booten, ohne richtige Sicht, gekroent. Und unser Resume: Nie wieder!!! Weder 1400 Meilen gegen den Wind, noch ankern unter Radar!!! Na gut, vielleicht noch ein einziges mal – irgendwann…

Feb 07

Ein Coast Guard hängt an der Reling

Posted from Vieques, Vieques, Puerto Rico.

Morgens um 7 in der Mona-Passage. Erst ein kleiner Fleck auf dem Radar, dann etwas Kriegsschiffähnliches am Horizont. Als dann etwas kleines schwarzes hinten aus dem Boot fiel, war es klar, mal wieder der Coast Guard und zwar diesmal der Amerikanische (Puerto Rico gehört zu den USA). Mit sicherlich über 20 Knoten kommen die auf uns zugerast  und stellen die obligatorische Frage “Permission to come on Board?”. Für alle Nichtsegler: Dies geschieht mitten auf See, egal bei welchem Wetter oder Wellen. Die nehmen einfach ihr übermotorisiertes Gummiboot fahren neben uns, auch wenn wir unter vollen Segeln sind, drücken ihr Boot gegen unseres und klettern rüber. Danach die üblichen Fragen: Woher, Wohin, Pässe, Registrierung…. Dann bedanken sie sich für die Kooperation. Welche Kooperation? Das ist ein kleiner Psychologietrick der Staatsmächte: Solange man dem Menschen vorgaukelt, dass er eine Wahlmöglichkeit hat, denkt er dass alles aus seinem freien Willen geschehen ist und er ist ruhig und zufrieden. Erinnert mich an Cuba, wo es z.B. zwei Sorten Bier gibt, die aus derselben Fabrik kommen, gleich schmecken und das gleiche kosten aber man kann frei wählen, wie die Dose aussieht, aus der man trinken will.

 

Naja, zurück nach Puerto Rico – dort segeln wir ca. 14 Std. später an der Küste entlang. Es ist fast komplett dunkel und plötzlich sehen wir wieder ein Schiff auf dem Radar, aber nicht in der Wirklichkeit. Es ist plötzlich so nahe vor uns, dass wir uns gezwungen sehen hart nach Steuerbord auszuweichen. Wir suchen die Umgebung mit unserem Suchscheinwerfer ab und leuchten den Jungs vom Zoll direkt ins Gesicht. Die befinden nämlich ca. 20m neben uns und sind erstmal blind. Hihi, selbst schuld! Wer ohne Licht unterwegs ist, weil es so viel mehr Spass macht Tourist zu erschrecken, muss damit rechnen. Nachdem wir ihnen erklärt haben, dass wir nur an der Küste entlang segeln und nicht einklarieren wollen, wünschen sie uns eine sichere Reise und machen sich noch darüber lustig, dass wir es wirklich in nur acht Tagen nach St. Martin schaffen wollen. Ob das ein Rennen sei? Ich lache und sage, dass wir Ninas Eltern abholen und dass ich sie bestimmt nicht heiraten darf wenn wir zu spät sind. Sie lachen und wünschen viel Glück.

 

Wieder zwei Tage später, diesmal mitten in der Nacht um 2 Uhr, Nina brüllt draussen irgendwas wovon ich wach werde. Wieder der US Coast Guard, die kennen uns doch schon. Nach vergeblicher Kommunikation in brüllender Form wollen sie an Board kommen.  Diesmal bei über 15 Knoten Wind, fast 2 m Welle und mit einem viel zu grossen Boot. Sie fahren an uns dran, alles schwankt unregelmässig gegeneinander auf und ab aber der Coast Guard Mann versucht es trotzdem. Ein gezielter Schritt, ein Griff an die Reling und dann die nächste Welle. Bevor wir uns versahen hing der Gute mit seinen 120 kg aussen an unserem Boot an eben derselben Reling über die sein Kollege der Dominikanischen Republik erst vor ein paar Tagen gekotzt hatte. Die muss ganz schön was mitmachen dachte ich in dem Moment. Nach kurzem Überlegen beschloss ich, dass es besser für unsere Weiterfahrt sei ihm hoch zu helfen als ihm gezielt auf die haltenden Finger zu schnippen. Danach folgte die wohl sinnloseste Durchsuchung bisher. Er wollten die Sicherheit des Bootes überprüfen. Habt ihr sie noch alle? Es ist zwei Uhr mitten in der Nach und du bist gerade fast über Bord gegangen und von den drei mal 300 PS deines eigenen Bootes wie ein Frosch im Mixer zerfleischt worden und das alles um in unserer Bilge nach Wasser zu suchen. Er lies sich nicht davon abbringen und hat unter allen Bodenbrettern nach Wasser geschaut sowie sich von Nina erklären lassen warum Wasser aus unserer Antriebswelle kommt. Dann Papiere, wohin, woher… Danke für die Kooperation. Bitteschön fürs Arsch retten (Gedankenblase)! Und zum Abschluss noch ein halsbrecherisches von-Bord-geh-Manöver. Puh, nach so einer Aktion ist man erstmal wach!!!!!

Older posts «

» Newer posts