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Nach 71 Stunden segeln sind wir wohlbehalten, wenn auch ein wenig durchgeschüttelt, in Colombia (Kolumbien) angekommen. In der Stadt Cartagena um genauer zu sein. Auf der Fahrt ist nichts besonderes passiert, ausser dass uns in einer Nacht ein paar fliegende Fische an Bord geflogen sind, die es bald darauf zum Frühstück gab. Ansonsten hat es die ganze Zeit ca. 25 Knoten mit 30 Knoten Spitze geblasen, was mit ca. 2,5 m Welle mit Lona noch angenehm zu segeln ist. Auf den letzten Metern nach Cartagena mussten wir allerdings 3,5 Std mit Motor fahren da der Wind mit 5 Knoten zu schwach war. Damit hatten wir noch Glück, andere haben uns erzählt, dass sie zwei Tage motoren mussten.
Man ankert hier mitten in der Stadt und als erstes haben wir uns im Supermarkt ein großes Stück Fleisch gekauft und uns für die drei Tage Überfahrt belohnt. Danach haben wir dem Schlafdefizit 12 Stunden abgerungen und uns am nächsten Tag auf die erste Entdeckungstour gemacht.
Von der Stadt sind wir bisher einfach überwältigt. Die Altstadt ist wunderschön und wenn man nicht in das Touristenviertel geht ist alles relativ günstig. Der Rest der Stadt ist gemischt mit Wolkenkratzern und Bauten aus der spanischen Kolonialzeit bebaut, was teilweise eine wirklich skurrile Mischung ist. Fotos von allem kommen in den nächsten Tagen.
Das einzige Problem mit dem wir bisher konfrontiert sind, ist das hier keiner, wirklich keiner, Englisch spricht. Nichtmal in z.B Apotheke oder Verwaltung. Wie schwierig das das Leben machen kann, haben wir das erste mal gemerkt als wir am ersten Tag hier zum Friseur gegangen sind. Ja, auch wir gehen zum Friseur (Peloqueria), es war einfach nicht mehr tragbar. Wie erklärt man also der Friseurin, dass sie hinten und an den Seiten kurz, oben etwas länger und danach noch ausdünnen soll, wenn keiner ein Wort von dem was der andere sagt, versteht. Kurz und lang ist mir noch gelungen, aber an den Seiten und hinten ausdünnen hat sie nicht verstanden und einfach Nina die Schere (tijeras) gegeben damit sie ihr zeigen konnte was sie tun soll. Beim zweiten Anlauf hatte sie es verstanden und aus der Schublade von ihrer Kollegin die Zackenschere geholt. Natürlich hatten wir schon längst den ganzen Laden belustigt. Als alles fertig war, Schweden halt dich fest, hat es 3,10 € pro Person gekostet.
Vielleicht noch kurz zur Marina. Ich hatte im Netz gelesen, dass die Marina, die es hier gibt, sich in den letzten Jahren von einfach nur runtergekommen zum Saustall entwickelt hat. Ich versuche eigentlich immer positiv zu bleiben und wollte mir erst selbst ein Bild machen. Was soll ich sagen, besser als Saustall kann ich es nicht beschreiben! Wir ankern also wie immer vor der Marina (was anderes passt auch nicht ins Budget) und nutzen nur deren bewachtes Dingidock für 40000 Pesos (17€) in der Woche (inklusive Wasser (agua), das wir mit Kanistern zum Boot (barco) bringen).