Dec 12

Up to date

Posted from Portobelo, Colon, Panama.

Seit sofort ist unsere Seite wieder auf dem aktuellen Stand.

Will heissen:

  • Die Foto-Seite enthält jetzt auch einen Eintrag fuer Panama
  • Die Route enthält die Positionen der Posts aus den Einträgen, die wir per Funk versendet haben
  • Wir haben zwei neue Einträge fabriziert (es darf gescrollt werden!)

Have Fun!

PS: Schon vor einiger Zeit haben wir die etwas vernachlässigte “Wir Zwei”-Seite aufgemöbelt. Ein Klick lohnt sich – nicht nur wegen der abgelichteten Motive…

Dec 12

Picton Castle

Posted from Portobelo, Colon, Panama.

Vor einigen Tagen kam der hektische Ruf über das Funkgerät: “Cruisers, look out, a tall ship is entering the bay!”
Alle Arbeit am Boot wurde unterbrochen und wir konnten uns am Anblick des 3-mastigen Großseglers “Picton Castle” erfreuen.
Das Schiff segelte tatsächlich in die Bucht und liess dann den riesigen Anker als unser direkter Nachbar fallen.

Dank der Hartnäckigkeit eine Mitcruiserin (nochmals Danke an Nola vom Boot Moonsong!) hatten wir die Gelegenheit die Picton Castle zu besuchen. Wir wurden von Hege, einer Norwegerin, herumgeführt:

Das Schiff wurde 1928 als Fischkutter gebaut und vor einigen Jahren als Grossegler neu ausgestattet. Nun wird es als kombiniertes Schulungs- und Frachtschiff eingesetzt. Auf dem Schiff befinden sich aktuell ca. 70 Personen, von denen 12 Crew sind und der Rest sind Trainees (aus allen Ecken der Welt), die Segeln lernen möchten.
Das Schiff kam mit Ladung aus Grenada (Heimathafen Lunenburg, Nova Scotia, Kanada) und hat auf dem Weg Richtung Panama Kanal im verschlafenen Portobelo angehalten.

Wir duerfen uns als erstes das monströse Ankerspiel anschauen, welches von Hand bedient wird! 4 Personen “pumpen” (ähnlich wie auf einer Draisine) gleichzeitig 5 Minuten lang – dann kommen die nächsten dran und lösen ihre vollkommen durchgeschwitzen Vorgänger ab. In dieser Zeit bewegt sich die Ankerkette geschätzte 50cm nach oben. Ein Knochenjob also!

Beim Rundgang auf dem Deck fallen die festgeschnuerten rohen Baumstämme auf: Hege klärt uns auf, dass daraus unterwegs neue Querbäume hergestellt werden. Oh Mann, das ist noch Wartung!

Die Blöcke und Beschriftungen sind wunderschön in Holz geschnitzt und ein Trainee lackiert schon fleissig. Einige Stellen wurden in einem Jahr 19 mal überlackiert!
Weiter geht’s ins Trainee-Quartier: In einem grossen Raum sehen wir ca. 30 Bett-Alkoven, jeweils mit Vorhang für Privatsphäre und an einem grossen Tisch sitzt jemand und näht eine riesige Persenning.

Der Laderaum ist ebenfalls altmodisch gehalten: Von Fahrrädern über Autoreifen und Bierkisten sind alle möglichen Waren festgezurrt. Seit der globale Warentransport über effiziente Containerschiffe abgewickelt wird, gibt es kaum noch Cargo-Schiffe, welche die kleinen Pazifik-Inseln anlaufen. Diesen Job übernimmt unter anderen die Picton Castle. Auf dem Weg durch den Pazifik wird sogar die mikroskopische Insel Pitcairn angelaufen!

Vom Maschinenraum erheischen wir leider nur einen kurzen Blick. Picton Castle ist mit einem 690 PS Zweitaktdiesel aus dem Jahr 1928 (!) ausgestattet, welcher aber möglichst sparsam angewendet wird. Wenn es gerade geht, wird gesegelt.

Bevor wir die zwei Meter lange Strickleiter zu unserem Dingi hinabsteigen, wirft uns die Schiffskatze George noch einen vernichtenden Blick zu. Der Hund, welchen Nola und Jerry von der Moonsong mit an Bord gebracht hatten, war kein willkommener Gast!

 

 

Hier alle Fotos, die wir bei unserem Besuch gemacht haben:

Dec 12

Leckere Languste

Posted from Portobelo, Colon, Panama.

Vor einigen Wochen haben wir in den San Blas Languste probieren dürfen (siehe: Krustentier Kommunikations Konfusion).
Hier ist das Rezept (aus dem Grenada-Kochbuch):

Zutaten:
1 frische Languste (ca. 40cm/2kg reicht fuer 2 Personen)
Olivenöl
Butter
2 oder mehr Zehen Knoblauch

1 sehr grosser Topf, in den das ganze Tier reinpasst (vorher testen!)

Beilage:
Frischer Salat, Brot

So geht’s:
Die lebende Languste “fesseln”, so dass Beine und Antennen eng anliegen.

Im grossen Topf Wasser (am besten frisches Meerwasser) zum kochen bringen.
Die Languste Kopfüber ins Wasser drücken und die Hitze so regeln, dass das Wasser möglichst schnell wieder kocht. Vorsicht: Das Viech schlägt mit dem Schwanz und bespritzt den Koch gerne mit kochendem Wasser.

Die Languste nicht länger als 8 Minuten kochen, dabei den Deckel auf dem Topf lassen.

Dann das Wasser abgiessen und die Languste abkühlen lassen.

Dann den Schwanz abtrennen: Languste am grossen Körper packen und Schwanz mit der anderen Hand herausdrehen. Den Schwanz mit einem scharfen Messer längst in zwei Hälften teilen und den Darm entfernen.
Das Langustenfleisch im Ganzen aus der Schale lösen. Die Schalen der zwei Schwanzhälften kann man aufbewahren, um nachher darin das Langustenfleisch zu servieren – auf solche Spielchen haben wir allerdings verzichtet.
Das Fleisch aus den dünnen Beinen ist auch sehr lecker. Einfach die Beine zerbrechen (eine Wasserpumpenzange ist hier hilfreich) und mit Hilfe von Schaschlikspiessen das Fleisch rausprokeln.

Den Knoblauch fein hacken und in reichlich Butter und Olivenöl (1:1) leicht anbraten. Dann das Langustenfleisch dazugeben und mit erwärmen.
Da die Languste durch das Kochen schon gar ist, nur ganz kurz von beiden Seiten anbraten, um das ganze wieder warm zu machen!

Zum Langustenfleisch frischen Salat und knuspriges Brot servieren.

Guten Appetit!

Dec 07

Eindrücke aus Kuna Yala und San Blas (Panama)

Posted from Portobelo, Colon, Panama.

Nov 23

Coco Banderos

Posted from Panama.

Vor 3 Tagen sind wir auf den Coco Banderos Cays angekommen. Die Inseln liegen 2,5 Meilen vor der Kueste und sind durch ein massives Riff geschuetzt (das bedeutet, dass die Wellen vom Meer am Riff brechen und nicht an unserem Boot). Die Inseln heissen: Dupwala, Guariadup, Oloscuidup und Tiadup sowie ein 10 qm grosses Eiland mit 2 Palmen, welches nicht auf der Karte verzeichnet ist. Die vier Inseln sind je ungefähr so gross wie ein halber Fussballplatz und dicht mit Kokospalmen bestanden. Wir ankern zwischen Tiadup und Oloscuidup.

Hier eine kurze Rezension unseres aktuellen Ankerplatzes im Hinblick auf unsere Erwartungen aus dem letzten Post:

Inseln: Jep, 4 Stueck plus Mikro-Insel mit 2 Palmen – 5 von 5 Sternen
Palmen: Ja, watch out for the Kokosnuss from above – 5 von 5 Sternen
Weisser Strand: Ja, alle Inseln haben weissen Strand drumherum – 5 von 5 Sternen
Unbewohnt: Nur eine von 4 Inseln ist bewohnt – und die Bewohner gehen uns nicht auf den Sack (wahrscheinlich weil wir denen auch nicht auf den Sack gehen) – 4 von 5 Sternen.
Atemberaubende Unterwasserwelt: Kristallklares Wasser, bunte Korallen und Fische in allen Grössen – 5 von 5 Sternen

Bonus: Es gibt unglaublich grosse monströse Riesenmuscheln am Strand, die man ohne schlechtes Gewissen einsammeln kann (da etwaige Schnecken und Krebse längst ausgezogen sind).

Fazit: 5 von 5 Sternen fuer diesen Ankerplatz – wir bleiben noch 2 Tage hier und dann gehts weiter nach Colon.

Unsere aktuelle Position: 09 30,8′ N / 078 37,0′ W

Nov 19

Neues aus Kuna Land

Posted from Panama.

Nachdem wir aus Carreto weggesegelt sind (oder vielmehr motort sind – es gibt hier selten genug Wind), haben wir in einer einsamen Bucht geankert und noch ein weiteres Kuna-Dorf (Isla Pinos) besucht.

Dort haben wir eine kleine Tour durch den Urwald unternommen und den Gipfel von Isla Pinos bestiegen. Das Dorf und seine Bewohner haben sich durch eine eigenartige Teilnahmslosigkeit ausgezeichnet. Jede Huette hatte eine eigene Satellitenschuessel und sämtliche Huetten waren mit Vorhängeschlössern verriegelt. Da diese Huetten eigentlich nur aus geflochtenem Zuckerrohr und Palmenblättern bestehen kamen uns die Vorhängeschlösser schonmal sehr seltsam vor. Keiner der Dorfbewohner hat uns gegruesst und verkaufen wollte auch keiner was. Komplettes Kontrastprogramm zum letzten Dorf also. Wir haben uns dann dafuer entschieden lieber am nächsten Tag zu einer einsamen Bucht weiterzusegeln.

Die Bahia Masargandi hat uns gut gefallen und wir sind zwei Tage geblieben. Hier gab es wirklich keine Menschenseele und kein Kuna wollte eine Ankergebuehr kassieren.

Der nächste Stopp hiess Snug Harbor – ein schöner geschuetzter Ankerplatz zwischen mehreren Palmeninseln wie aus dem Bilderbuch – mit weissem Sandtrand, Mangroven, Kokospalmen und einem kleinen Riff vor der Haus- /Bootstuer. Hier mussten wir zur Abwechslung mal wieder Ankergebuehr bezahlen. Ab und an kamen Kunas in ihren Einbäumen angepaddelt und haben uns Molas oder Fisch angeboten. Wir haben uns mit Schnorcheln, Fisch grillen und diversen Lackierarbeiten beschäftigt. Die Angel hing natuerlich immer im Wasser und wir haben tatsächlich einen Hai geangelt! Da der aber suesse 40cm lang war und irgendwie nicht sonderlich essbar aussah, haben wir ihn wieder vom Haken gelassen.

Auf dem Weg von Snug Harbor zu unserem eigentlichen Ziel (Rio Diablo) wollten wir uns noch ein kleineres Kuna-Dorf anschauen – Niadup. Kaum hatten wir dort geankert hat uns auch schon der Saila (das Dorfoberhaupt) besucht. Die Ankergebuehr hatte sich mal eben von den ueblichen 10 auf 15 Dollar erhöht. Dabei haben wir uns erstmal nichts gedacht und sind zum Dorf ruebergerudert. Dort angekommen haben wir der Frau des Sailas ein Mola abgekauft, das wir aber bitte keinem zeigen sollten – ok… Der Saila hat uns persönlich durch das Dorf gefuehrt, wusste aber bei vielen verlassenen Gebäuden nicht, was mit den Eigentuemern passiert ist – aber die kommen ja sicher bald wieder zurueck – “Monday maybe” – waren seine Lieblingsworte. Am Ende dieser bizarren Fuehrung durften wir noch einen Sohn des Chiefs kennen lernen. Der hatte nur leider vorher irgendein Kraut geraucht und war der Konversation nicht mehr mächtig. Lieber schnell zurueck aufs Boot… Zum Abschied hat uns der Saila noch unverbluemt angebettelt “I’m broke. Do you have money?” – Äh ne, Alter, wir haben dir gerade die Ankergebuehr bezahlt und deiner Frau ein Mola abgekauft. Das muss reichen. Der Rueckweg zum Boot stellte sich dann schwieriger dar als gedacht: Der Wind hatte stark zugenommen und wir hatten in unserem jugendlichen Leichtsinn nur Ruder und keinen Aussenbordmotor fuer unser Dingi mitgenommen. Stefan hat sich hart in die Riemen gelegt – aber es hat nichts genutzt. Es blieb uns nichts anderes uebrig, als uns vom Wind an Land treiben zu lassen und das Dingi den vermuellten Strand entlang höher in den Wind zu ziehen. Das alles haben sich die netten Dorfbewohner von ihrer Insel aus angesehen – zweimal sind irgendwelche Idioten mit ihren Powerboats an uns vorbei gerast, keiner hat es fuer nötig gehalten uns die 50m zum Boot eben abzuschleppen. Schönen Dank.

Mehr als nur leicht angenervt von diese Erfahrung haben wir uns direkt am nächsten Morgen (also heute – 19.11.) auf den Weg zur Kuna-Insel Yandup (auf der Karte Rio Diablo genannt) gemacht. Hier wollten wir einfach noch ein paar Liter Diesel kaufen und uns dann zu weiter vor der Kueste gelegenen Trauminseln verziehen. Wir haben heute morgen dort tatsächlich ein paar Galonen Diesel erstehen können und wurden ein wenig fuer die Erfahrung mit dem letzten Kuna-Dorf entschädigt. Die Einwohner, mit denen wir uns unterhalten haben, waren sehr nett und wir haben noch ein wenig Brot und Fruechte einkaufen können. Nun ankern wir vor dem riesiegen Korallenriff der Insel Sabudupored. Hier ist das Wasser ruhig, es geht eine stetige Brise und Ankergebuehren wollte auch noch keiner haben. Morgen geht es dann weiter zu den eigentlichen Trauminseln: Den Coco Banderos Cays. Laut Cruising Guide soll es dort palmenbestandene weissbestrandete und unbewohnte (!) Inseln mit einer atemberaubenden Unterwasserwelt geben – wir lassen es euch wissen.

Aktuelle Position: 09 28.04′ N / 078 37.30′ W

Nov 11

Krustentier Kommunikations Konfusion

Posted from Panama.

Und da sind wir: Unser erstes Kuna-Dorf ist Carreto (Kuna sind ein indigenes Volk in Panama und bewohnen die San Blas Inseln). Das Leben ist beschaulich, die paar Hundert Einwohner leben in Huetten, die aus Zuckerrohrwänden und Palmblattdächern bestehen. Einige Frauen wollen uns Molas verkaufen, aber wir können uns nicht so richtig entscheiden.

Molas sind die typischen Handarbeiten der Kuna-Frauen. Sie bestehen aus mehreren Lagen Stoff, die an bestimmten Stellen ausgeschnitten und aufeinander genäht werden, damit sich bunte Muster ergeben. Entweder grafische Muster oder Tiere und Pflanzen.

Wir laufen noch etwas in der Mittagshitze am Strand entlang und wollen dann nach Hause gehen (also zu unserem Boot zurueck). Am Strand treffen wir Praxedes Hernandez (den Sekretär des Dorfoberhauptes). Er hatte nach uns gesucht, um uns einige Bananen und ein paar Orangen zu schenken.

Am Nachmittag dann kommen noch zwei Jungs (ca. 12-14 Jahre alt) angepaddelt, die uns Langosta (so ähnlich wie Hummer, nur ohne die grossen Scheren) verkaufen wollen.
Klar, ich frage wieviel die kosten.
Die Jungs sind sich nicht sicher und einer sagt: Ungefähr 8.
Ne, fuer 8 nehm ich keinen – wie wärs mit 5?
Und wir kommen ins Geschäft.
Stefan ruft noch hinterher, dass es ein grosser werden soll.
Die beiden paddeln davon und tauchen fleissig 200 m von unserem Boot an einem Riff. Nach ca. 15 Minuten kommen die beiden in ihrem Einbaum zurueck und zeigen uns ihre Beute: 5 (grosse! 1,5-2 kg) Hummer.
Häh? Irgendwas ist hier falsch gelaufen.
Die einen dachten an 5 Langusten – die anderen an 5 Dollar…
Wir geben den beiden einfach 5 Dollar und ein paar Kekse und suchen uns das groesste Tier aus.
Jetzt sind die 2 wieder verwirrt.
Was, nur einen Hummer fuer 5 Dollar? Wollt ihr nicht noch einen haben?
Wir schuetteln den Kopf. Völlig verständnislos bringen die beiden die restlichen 4 Tiere wieder dahin zurueck, wo sie sie aus dem Wasser geholt haben. Und wir essen den wahrscheinlich frischesten Hummer der Welt.

Unsere Position: 08 59.82′ N / 077 45.48′ W

Nov 08

Das Meer ist so blau wie kolumbianischer Diesel

Posted from Panama.

Und da sitzen wir nun mit einem waschechten Häuptling und seinem Sekretär in unserem Cockpit und trinken Eis-Tee… Das hätten wir vor drei Tagen nicht gedacht, als wir in Cartagena aufgebrochen sind. Anker hoch und auf nach Panama. Vier Stunden später waren wir in der Bucht Cholon und sind getaucht um den Rumpf frei zu kratzen. Mit mehr als einem Knoten Extra wurden wir am nächsten Tag belohnt, als wir um 6:00 morgens den Anker gehoben haben. Jetzt nur noch 20 Stunden nach Panama. Für etwas mehr als eine Stunde hat der Wind aufgefrischt, den Rest mussten wir leider unter Motor fahren. Und dann traf uns die Sache mit der guten Planung. Wir hatten mit 20 Stunden gerechnet, mussten aber schnell einsehen, dass die Strömung gegen uns nicht 0,5 Knoten sondern eher 2 Knoten sind und der Trip eher 30 Stunden dauern wird. Wäre ja gar nicht so schlimm, wenn da nicht die Sache mit dem Diesel wäre. Wir hatten vor Abfahrt den Tagestank mit dem wir ca. 20 Stunden fahren können vollgepumpt und geschätzt, dass im Haupttank noch mindestens 3 Füllungen drin sind. Naja, war nicht so! Mit Mühe haben wir noch etwas mehr als einen halben Tank hochgepumpt und sind damit auch nach Obaldia gekommen.

Kurz bevor wir Land sahen wurden wir auf ein quietschendes Geräusch aufmerksam. Nichts kaputt, sondern die ersten Delphine unserer Reise! Erst nur drei, die schnell die Lust an uns verloren, dann als wir schon Land sehen konnten, waren es 8-10 Tiere, die in unserem Bugwasser so nahe am Boot schwammen, dass sie mit ihren Flossen den Rumpf berührten. Über eine halbe Stunde haben sie uns begleitet und mit dem Boot gespielt. Sobald man sich über Bord beugte um sie zu bestaunen, schwammen sie auf der Seite um uns mit einem Auge anzusehen. Das fühlte sich an als wollten sie mit uns Kontakt aufnehmen und war auf jeden Fall der schönste Moment der Reise bisher.

Obaldia, an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama, Umringt von hohen Bergen und Regenwald, ist bei der Anfahrt kaum zu erkennen. Die Stadt ist eine typische Grenzstadt und als wir an Land gehen, werden wir direkt von einem Soldaten mit automatischem Gewehr freundlich gebeten ihm zu seinem Chef zu folgen. Nein Danke sagen war da nicht möglich. Der General hat unsere Ausweise überprüft und uns wohl als ungefährlich eingestuft und wir durften ziehen. Jetzt ging es zu Imigrations wo uns der abwertende Blick des Sachbearbeiters traf. Wir hatten extra lange Hosen angezogen, da wir wussten, das Behörden in Panama, auch mitten im Regenwald, Wert darauf legen. Über Sandalen allerdings, war der gar nicht erfreut. Naja, bedient hat er uns trotzdem und nachdem wir dann auch noch beim Zoll und der Marine Behörde waren ging es zurück aufs Boot. Ach ja, da war ja noch die Sache mit dem Diesel. Die Stadt ist klein, ein paar Betongwege für Fussgänger, viele Soldaten, keine Autos, keine Maschinen, ein zugewachsener Radlader, es gibt ein kleines Flugfeld das in einem Steilhang endet, Rundherum nichts als Berge und Regenwald und irgendwo dort im Nirgendwo die Grenze zu Kolumbien. Die Art von Stadt, die man in Filmen sieht, wenn es gruselig wird. Nach ein wenig herumfragen fanden wir jemanden, der in seinem Hinterhof noch einen 100L Kanister Diesel hatte und uns davon was verkaufen wollten. Der Diesel den er umschüttete war stahlblau, auf Geruchs- und Geschmackstest hin aber definitiv Diesel. Auf die Frage hin, warum der Diesel blau sei, sagte er mit verständnisloser Mine “das ist Kolumbianischer Diesel, natürlich ist der blau”. Ach ja, wir Hinterwäldler wissen einfach nichts! Ein junger Kerl aus dem Dorf half beim Umschütten und Tragen der Kanister durch das Dorf. Geld wollte er dafür nicht und erst als wir ihm erklärten dass wir mit unseren restlichen Kolumbianischen Pesos nichts mehr machen können, nahm er sie an.

Mit dem Diesel auf dem Boot ging es auf zur nächsten Bucht. Eine kleine gut geschützte Bucht, wie die schönsten Bilder aus Reiseführern, mit glasklarem Wasser und weißem Sandstrand, daneben ein Kuna Indianer Dorf. In die Bucht gefahren, kurz überlegt wie wir ankern wollen und dann der Schreck – wir sind auf Grund gelaufen! Nach kurzem schauen war die befahrbare Stelle der Bucht viel kleiner als auf der besten Karte (Panama Cruising Guide) verzeichnet. Also Rückwärtsgang und Vollgas. Langsam schubbelt sich das Boot los, ein Meter, zwei Meter und wieder Stopp – wieder auf Grund. Unserer Propeller zieht das Boot so stark nach Backbord das geradeaus rückwärtsfahren unmöglich ist. Im Vorwärtsgang mit Vollgas schob Lona sich langsam frei und wir konnten die Bucht wieder verlassen. Ein Kuna Kind mit seiner Mutter hat noch gewunken und wir sind auf zur nächsten Bucht (Carreto).

Zwei Stunden weiter und dort erfolgreich geankert nahm auch schon bald ein Einbaum mit zwei Kunas Kurs auf uns und die beiden fragten höflich ob Sie an Bord kommen dürfen. Ein alter Mann, der nicht viel sagte, und ein jüngerer der spanisch sprach. Wir boten ihnen Eistee an und packten alles Spanisch aus, das wir (hauptsächlich Nina) können. Es war das Oberhaupt des Dorfes (Saila auf Kuna) zusammen mit seinem (bitte nicht lachen) Sekretär. Wir haben uns über das Dorf und das Wetter unterhalten und uns wurde versichert, dass es gerade sehr kalt ist. Der muss Witze gemacht haben, ich schwitze – ohne mich zu bewegen – genauso wie in der Sauna und das Wasser, welches er wegen der Regenzeit sehr kalt fand, ist kaum eine Abkühlung. Sie haben uns gesagt, dass sie 10 Balboa (10 US-Dollar) Ankergebühr verlangen und haben uns für den nächsten Tag in ihr Dorf eingeladen (wir sind jetzt schon nervös was uns erwartet).

Das waren spannende Tage. Zum ersten Mal Delphine gesehen – blauen Diesel gekauft – auf Grund gelaufen – und da saßen wir nun mit einem waschechten Häuptling und seinem Sekretär in unserem Cockpit und tranken Eis-Tee…

PS: Unsere aktuelle Position ist 08 46.98′ N / 077 34.46′ W

Nov 04

Cartagena – nun zum allerletzten Mal

Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.

Auf unseren Spaziergängen durch Cartagena haben wir nicht nur bunte Architektur, frittierte Köstlichkeiten und Strassengewimmel entdeckt, sondern auch eine einzigartige Vielfalt an Tuerklopfern und eine schöne Sammlung Graffiti. Hier der letzte Bilderflash:

(Alle Kolumbien-Bilder sind auf der Foto-Seite nochmal zusammengefasst. Hier klicken)

Nov 04

Cartagena – der letzte Tag

Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.

Am Freitag haben wir unseren letzten Spaziergang durch Cartagena unternommen und noch einige Fotos gemacht:

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