Endlich haben wir es geschafft die Fotos von unserer Woche auf den “Isla Rosarios” zu sortieren und hoch zu laden. Die Inselgruppe liegt vor Cartagena und wird häufig von den Kolumbianern, die begeisterte Touristen in ihrem eigenen Land sind, besucht. Ein Inselbewohner hat uns im Tausch gegen den Kauf einer Halskette herumgeführt, was sich wirklich gelohnt hat. Erst sind wir durchs Dorf und vorbei an der Hahnenkampfarena und dann zum Vogelpark. Den Vogelpark, der kein Eintritt kostet, und auch keinen Zaun oder Mauer hat, hätten wir auch sonst wahrscheinlich nicht gefunden. Er liegt an einer abgelegen Seite der Insel im Dschungel. Erst als er uns gesagt hat, dass der Park einem reichen Mann gehört, wurde uns klar, dass wir uns im Privatzoo eines Droooo…….gerie Besitzers befanden 😉 Naja, war trotzdem nett!
Oct 27
Kleine Gelbe Fische
Nachdem wir den Riesenanker vom letzten Eintrag wieder versenkt hatten, haben wir uns auf den Weg Richtung “Islas Rosarios” gemacht und sehr schnell festgestellt, das aus den geplanten 6 Knoten fahrt bei mittlerer Kraft wohl nichts wird. In den 5 Wochen vor Anker haben wir so viel Bewuchs angesammelt, dass die absolute Maxfahrt durchs Wasser bei 4,5 Knoten lag und nicht wie sonst bei 7,5. Naja, dauert es halt ein wenig länger, und dass wir den ganzen Rumpf reinigen müssen, wenn wir in sauberem Wasser vor Anker liegen, war uns klar. Wir haben uns dann noch ein wenig mit dem elektrischen Autopilot beschäftigt, der letztes mal nicht funktioniert hat, und nach einiger Suche und Tests auch den Fehler gefunden. Jetzt steuert er brav geradeaus und man selbst kann sich den wichtigen Dingen im Leben wie Kaffee und Keksen widmen.
Auf den Rosarios angekommen war die Einfahrt in die Bucht sehr viel leichter, als es uns vorher beschrieben wurde und kurz darauf konnten wir in klarem Wasser unseren Anker auf Grund sehen. Die Bucht wurde uns als überfülltes Touristenparadies beschrieben, in der man nur kurz bleibt um den Rumpf zu reinigen. Das Gegenteil ist der Fall. Fast keiner ist hier. Einmal am Tag versucht uns jemand Fisch oder Hummer zu verkaufen und ansonsten ist hier nichts los. Das Korallenriff, hinter dem wir ankern, ist leider grösstenteils tot, ändert aber nichts daran, dass man beim Schnorcheln ein Reihe interessanter Fische sieht, die anscheinend keine Angst vor Menschen haben. An unserem Boot hat sich ein Schwarm kleiner gelber Fische angesiedelt. Die Fische schwimmen bei der täglichen Badeaktion mit 30 cm Abstand um einen herum bis sie das Interesse verlieren und lieber wieder den Dreck vom Rumpf abknabbern. Alles in allem wirklich gut auszuhalten hier…
Oct 23
Mal eben Anker hochziehen…
Endlich, die 50 kg verrosteter Stahl sind an Deck und wir sind ziemlich fertig.
Eine Stunde vorher haben wir noch mit guter Laune den Sonnenschutz abmontiert und die Maschine gestartet, um uns auf den Weg zu den Rosarios, einer Cartagena vorgelagerten Inselgruppe, zu machen. Mit der Bedienung für die Ankerwinde bewaffnet, ist Nina nach vorne, um unseren Anker, der nun seit drei Wochen im Schlamm von Cartagena steckt, wieder an Bord zu ziehen. Normalerweise ist dies kein Problem, auch nicht wenn der Anker mal so fest sitzt, dass die Ankerwinde es nicht mehr schafft. In den Fall zieht man die Kette stramm und wartet bis ein paar Wellen den Rest erledigen. Wenn der Anker dann aus dem Boden gebrochen ist, ist der Rest nur noch Knopf drücken bis er an Bord ist. Sonntag war alles anders. Nach nur ein paar Metern war Schluss, es ging nichts mehr, die Ankerwinsch riss am Deck und die Kette war so stramm wie es nur ging. Die Vermutung lag nahe, dass die Kette sich irgendwie an einem Felsen verhakt hatte oder vielleicht an einem alten Fundament und nach einigem nachdenken haben wir uns entschieden leicht gegen die Kette zu fahren um sie zu lösen. Der Ärger mit dem Ankern ist, dass man den Anker oft nicht sieht, erst recht nicht in Cartagena. Also Vorwärtsgang rein und vorsichtig gegen Die Kette gefahren. Mit einem lauten Kratzen und Knirschen, als würde man Stahl über Beton schleifen, ging die Kette los und die Spannung liess nach. Erleichtert zogen wir sie weiter ein und dachten es sei erledigt. Zu unrecht. Schon nach wenigen Metern wurde es wieder schwerer und von “Kette kratzt irgendwo drüber”-Geräuschen begleitet. Die Winde hat es gerade so gezogen und als der Anker endlich oben war, mussten wir feststellen das es nicht unserer war. Da hing der Schlamassel, 50 kg verrosteter Stahl eingewickelt in unsere Kette und er eigene Anker ein paar Meter dahinter. Was ich aber fast nicht glauben konnte, war, dass es nicht nur der Anker war der sich um unsere Kette gewickelt hat, sondern ein Seil noch dazu. Den Schreck mussten wir erstmal verdauen und natürlich das Problem irgendwie beheben. Nachdem ich mit einem Messer am Bootshaken das Seil losgeschnitten hatte, aber nichts weiter passierte, Blieb nur übrig mit extra Seilen (Spinnakerfall) den Anker an Bord zu Heben und von der Kette zu befreien. Und was macht man mit 50 kg rostigem Stahl an Bord? Richtig. Man versenkt es wieder an einer Stelle wo keiner ankert. Völlig fertig haben wir dann den Weg zu den Rosarios angetreten, aber das gibt es im nächsten Post.
Fuer alle nicht-Boot-Leute: Erschwerend bei so was kommt noch hinzu, dass man nicht einfach die Handbremse anziehen kann, um sich um alles zu kümmern. Nein, man muss langsam im Kreis fahren, damit man weder in das Hauptfahrwasser kommt und alle behindert, noch andere ankernde Boote rammt.
Und hier die Fotostory:
Oct 14
Unser Boot soll schöner werden
Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.
Vor ungefähr zwei Wochen haben wir beschlossen die grössten, hässlichsten und verschimmelsten Schandflecke auf unserem Boot zu attackieren. Normalerweise ist das die Bilge in der sich Kondenswasser und ausgelaufene Nahrungmittelkonserven sammeln – bei unserem Boot ist wie immer alles anders. Das hässlichste “Feature” in unserem Boot waren die Vorhänge (von einem der Voreigner selbst designt, genäht und an die Fenster genagelt).
wir wollen dieses Projekt eigentlich realisieren, seitdem wir das Boot gekauft haben, es sind aber immer wichtigere Projekte, wie der neue Motor, die Gasflaschenaufbewahrung, die neue Radarhalterung, der Navigationstisch und tausend andere Sachen dazwischengekommen. Jetzt war ein bisschen Zeit und in Cartagena konnte man sogar die “Zutaten” kaufen.
Gesagt, getan. Die fiesen Holzstangen und der amateurhaft zusammengenähte Stoff (entweder vergilbt oder ausgeblichen) haben wir durch Druckknöpfe und dezenten Stoff ersetzt und die alten Löcher im Plastik mit neuen Holzleisten verdeckt. Die Aufgabenverteilung war diesesmal uebrigens eher klassisch: Stefan hat die Holzleisten zugeschnitten und geschliffen, ich habe die Nähmaschine bedient.
Die Holzleisten haben wir uebrigens beim lokalen Tischler hier in Cartagena erstanden – eine Feuerprobe fuer unsere Spanischkenntnisse!
Oct 12
Der Administrator zum Thema Werbung
Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.
Einigen wird aufgefallen sein, dass auf unserem Blog zwischen den einzelnen Posts Werbeblöcke zu sehen sind. Das ist weder Zufall noch das Tun von bösen Hackern. Das ist pure Absicht (also unsere).
Ziel ist einfach mal zu sehen, was tatsächlich rumkommt bei einer solchen Aktion. Ich hoffe also, dass ihr euch nicht allzusehr gestört fuehlt beim Lesen unserer Beiträge und uns weiterhin fleissig virtuell besuchen kommt. Die “Einnahmen” errechnen sich aus Seitenaufrufen (also wenn ein Nutzer die Anzeige anschaut) und tatsächlichen Klicks auf die Anzeigen. Fuehlt euch also bitte nicht genötigt – und da es verboten ist die Nutzer zum wilden Klicken auf Werbung aufzufordern, werde ich es an dieser Stelle auch nicht tun.
Wer unangemesse Werbung sieht (die Werbung richtet sich nach dem Inhalt unserer Seite, sowie dem Land des Besuchers) darf gerne einen Screenshot machen und an die bekannte e-Mail-Adresse senden, dann versuche ich den Anbieter sperren zu lassen. Sich einfach an der Unangemessenheit zu erfreuen ist natuerlich auch ok.
Wer besonders lustige Werbung findet: Immer her damit! Da ich bereits schon Werbung fuer Hueftgelenkersatz (zweifelsohne wegen unseres Salsa-Posts) gesehen habe, rechne ich mit weiteren skurilen Einfällen des Werbe-Bots.
Have Fun!
PS: In den 2 Tagen, indem die Werbung bisher online war, haben wir geschätzte 15 Kronen eingenommen – in Schweden kann man sich ein leckeres Lättöl dafuer kaufen. Prost!
Oct 11
Geburtstagsausflug
Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.
Gestern haben wir uns mal wieder ein wenig Sightseeing in Catagena gegönnt (Nein, wir haben die letzten 1,5 Wochen nicht mit nichts-tun verbracht sondern mit einem ausgedehnten “unser-Boot-soll-schöner-werden”-Projekt – aber dazu später mehr). Zunächst haben wir das grösste Fort aus der Kolonialzeit erobert (Castillo San Felipe de Barajas). Das wurde im 17. Jahrhundert gebaut, damit die bösen Engländer, Piraten und sonstiges Pack nicht in den wichtigen Hafen Cartagena einfallen und das ganze schöne Gold klauen (welches die Spanier wiederum von der indigenen Bevölkerung Suedamerikas geklaut haben, aber das hat man damals wohl nicht so genau genommen).
Das Fort konnte damals jedenfalls niemand einnehmen und ist heute eine der (buchstäblich) grössten Touristenattraktionen in Cartagena. Wir haben uns die obligatorischen Kanonen, Schiessscharten und dunklen Tunnel angeschaut und unsere erste Fledermaus von nah bestaunen können (sooo putzig!).
Danach gab es ein Belohnungsbier (war ganz schön anstrengend die viele Kultur) – natuerlich “Club Colombia”. Das ist so ziemlich das beste Bier, was wir seit dem letzten Krombacher in Deutschland getrunken haben (sorry Amstel).
Fuer den Nachmittagsimbiss und den fruehen Abend-Snack haben wir die Strassenstände-Taktitk verfolgt: Zunächst ein frittiertes Brot, dann Patacones (so eine Art Reibekuchen, wo die Kartoffeln durch Kochbananen ersetzt wurden) mit Käse, ein gesunder frisch gepresster Saft und dann ein Wurst-/Fleisch-/Kartoffel-Spiess vom Holzkohlegrill. Danach noch ein oder zwei Club Colombia, um der zu uns genommenen Fettmenge etwas entgegensetzen zu können.
Also alles in allem ein Erlebnis- und kalorienreicher Tag!
Oct 05
Mein erstes mal (mit Beweisfoto)
Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich fuer mein erstes Mal bis nach Kolumbien reisen muss, aber wir konnten damit einfach nicht mehr bis nach der Hochzeit warten. Ich habe nochmal lange nachgedacht, ob es wirklich mein erstes mal war, aber ja das wars. Ich war wirklich vorher noch nie auf einem Konzert und das mit 32 26! Als Nina und ich auf dem Weg zum Spanischunterricht ein Plakat der deutschen Band Kraftklub gesehen haben, konnten wir es kaum glauben und sind wir natuerlich hin. Das ganze wurde von der Deutsch-Kolumbianischen Kulturzusammenarbeit organisiert und war im Innenhof eines ehemaligen Klosters mitten in der historischen Altstadt von Cartagena.
Die Tour hiess “Kolumbien mit K” und nachdem die Jungs in Bogota vor 500 Leuten gespielt haben, war das Konzert in Cartagen mit 80 Leuten eher eine Privatvorstellung und daher ein echter Hammer! Nicht nur, dass wir 3 Meter von der Buehne entfernt standen, sondern auch Fotos mit dem Sänger waren in dem Gratiskonzert mit dabei. Wir gehörten uebrigens zu den geschätzt 8 Leuten auf dem Konzert, die die Texte wenigstens teilweise verstanden haben. Darunter “Ich will nicht nach Berlin”, “Ich komm aus Karl-Marx-Stadt”, “Mein Leben ist ein Arschloch”, “Nie wieder Ritalin”
Ausbildungsbedingt muss ich alles was ich mache analysieren. Also gut, was habe ich gelernt: Konzerte sind umsonst, auf einem Konzert einer Rockband zu sein ist Schwerstarbeit und wenn man das Ganze auch noch bei 33 Grad Celsius und 90% Luftfeuchte macht ist es eher Leistungssport – wie das Foto beweist.
Was kostet so ein exclusiver Abend: Abendessen inklusive frisch gepresstem Saft fuer zwei Personen (5 Euro), 7 Bier (6 Euro), Konzert gratis. Kann man nich meckern! Im grossen und ganzen ein gelungenes erstes mal – mit Beweisfoto.
PS: 1000 Dank an Aline fuer die Fotos!
Oct 02
Foreign Food Fail
Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.
Gestern haben wir uns leichtsinniger Weise gedacht, wir gönnen wir uns mal wieder ein leckeres Mittagessen im Grill umme Ecke. Der hatte den passenden Namen “Asa2” (fuer die spanisch sprechenden unter euch: Welch ein Wortspiel!). Naja, egal, wir haben also einfach das Menu del dia bestellt “Sancocho de mondongo”. Es sah bei den anderen aus, wie ein leckerer Eintopf mit irgendeinem Fleisch drin. Im Prinzip war es das auch. Eintopf mit Rindermagen (oder war es Schweinemagen?) drin. Und EXTREM viel Koriander.
Ich habe meine Suppe brav ausgelöffelt, obwohl sie ein wenig nach “Tierrueckseite” geschmeckt hat (den Magen habe ich liegen lassen). Stefan hat mit diesem Gericht das erste gefunden, was er sowenig mochte, dass er es noch nichtmal runterwuergen konnte – auch eine Erfahrung wert.
Das heisst also kein mondongo mehr fuer uns!
Oct 02
Es spricht der Administrator
Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.
Wir haben festgestellt, dass unsere Seite immer umfangreicher wird und wir mehr Bilder, mehr Texte, mehr Informationen (Neudeutsch: Content) zur Verfuegung stellen möchten. Daher gibt es zwei kleine Veränderungen:
Ich habe die etwas unsortiert daherkommende Bilder-Seite in mehrere Themen-Seiten aufgeteilt, die jetzt endlich alle Fotos aus unseren vorherigen Posts enthalten.
Da uns viele Fragen zum Thema Segeln und leben auf einem Segelboot gestellt wurden, haben wir eine Seite mit den häufigsten Fragen zusammengestellt (und natuerlich auch beantwortet). Diese findet man unter “FAQ” (frequently asked questions).
Mehr Fragen und sonstige Änderuns- und Verbesserungsvorschläge könnt ihr gerne ueber die Kommentar-Funktion oder die bekannten e-Mail-Adressen an uns senden.
Have fun!
Oct 01
Erster toller Test
Dies ist das erste mal, dass wir ueber SSB und Pactormodem auf unseren Blog schreiben. Die Uebertragungsgeschwindigkeit beträgt sagenafte 300 Bytes pro Minute! Nicht direkt “bredband” aber immerhin, es reicht fuer e-mails aus dem Niemandsland!