Sep 25

Fischen fuer Fortgeschrittene

Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.

In der Ankerbucht in Cartagena (ein Naturhafen, der praktisch mitten in der Stadt liegt) ist es eigentlich wunderschön. Hier liegen ca. 50 Segelyachten vor Anker, man kann an drei Seiten die SKyline von Cartagena bewundern und dem Treiben auf dem Containerhafen zuschauen. Wenn nur das Wasser nicht wäre. Das ist nämlich dunkelgruen und voller Muell und in den letzten 2 Wochen haben wir mehr Bewuchs am Rumpf angesammelt, als in den letzten 5 Monaten zusammen. Interessanterweise gibt es hier unglaublich viele Fische. Einige Fischer haben es sich zur Angewohnheit gemacht die Yachten hier “abzufischen”. Das heisst sie fahren mit ihrem Boot (oder ihrem Einbaum, oder schwimmender Styropor-Ansammlung) auf 2m an die Segelyachten heran und werfen ein Netz. Aber nicht irgendwie! Das Netz wird sehr schwungvoll (wahrscheinlich kommen auch hier die im letzten Eintrag erwähnten zusätzlichen Gelenke der lateinamerikanischen Bevölkerung zum Einsatz) mit einer Dreivierteldrehung aus der Huefte heraus ins Wasser geworfen, so dass es sich kreisrund auffächert und dann platt aufs Wasser fällt.
Hier der Beweis (fuer die Animation bitte klicken!):

Sep 24

Mal sehen was die Huefte so hergibt…

Posted from Cartagena De Indias (Distrito Turístico Y Cultural), Bolivar, Colombia.

Die Woche war ereignisreich. Von Montag bis Freitag hatten wir jeden Tag von 8 bis um 12 Spanischunterricht. Das hiess also um 5:45 aufstehen, hinten auf dem Boot duschen, fruehstuecken und um 7:00 das Dinghy ins Wasser lassen. Nach zwei Minuten Fahrt in den Hafen das Dingy gut abschliessen, damit man abends nicht mit zwei Booten zurueck muss und dann 30 in die Stadt laufen. Nach 4 Std Intensivunterricht (20 min Pause) mit drei Personen sind wir mittags fast Gehirntot zurueck zum Boot geschlichen. Völlig durchgebraten an die Hausaufgaben und um 16:00 wieder den gleichen Weg zurueck zum Salsakurs, wo wir mit Erschrecken feststellen mussten, dass die Bevölkerung Lateinamerikas bedeutend mehr Gelenke in den Hueften und in den Schultern hat als wir (und in dem Armen, Beinen, Fuessen uebrigens auch). Naja, gebucht ist gebucht und dann muss man da durch. Die erste Stunde war eine Lockere Einfuehrung und recht lustig, am zweiten Tag wurde dann alles anders. Omar hat 20 Minuten ein leichtes Aufwärmprogramm durchgezogen nach dem wir schon ziemlich am Ende waren. Ich wollte ihm gerade erklären, dass wir Segler sind und unserer primäres Erkennungsmerkmal die duennen Beine sind, weil wir normalerweise nicht laufen, als es schon mit dem Programm weiter ging. Nach 1,5 Std Schritt, Tap, Schritt vergessen, Tap vergessen, Drehung falsch rum … geht man allerdings mit recht guter Laune und eindeutig aufgelockert, wenn auch ziemlich geschafft nach Hause. Columbianischen und Cubanischen schritt hatten wir in den ersten Stunden und ab Dienstag geht es an die nächsten beiden. Da sich allerdings nicht nur der Schwierigeitsgrad mit 2hoch”n” (n ist die Anzahl verschiedener Schritte) entwickelt, sondern auch der Spott und das Unverständnis des Lehrers diesem Trend folgt, weiss ich noch nicht, wie ich den 4. Schritt ueberstehen soll. Mal sehen was die Huefte so hergibt…

 

Sep 14

Man lernt jeden Tag

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Da wir von mehreren gehört haben, dass in Panama und auf Cuba auch niemand Englisch spricht und wir mit Schwedisch dort wahrscheinlich auch nicht weiterkommen, haben wir beschlossen, dass wir Spanisch lernen müssen. Also sind wir heute in die Stadt und haben uns zu einem Spanischkurs angemeldet.

Am Montag geht es los. Die Tücke ist nur, dass der Kurs mit einem Salsakurs verbunden ist. Jeder, der mich kennt und weiss wie gut ich mit rhythmischer Bewegung klarkomme weiss, dass dies die mit Abstand gefährlichste Woche der Reise wird. Danach ist über den Atlantik segeln ein Zuckerschlecken.

Danach sind wir noch ein wenig über die alten Verteidigungsanlagen spaziert, die die Komplette Altstadt umschließen. Die Verteidigungsanlagen wurden im 18. Jahrhundert von den Spaniern errichtet und waren so gut, dass eine Armee von 20.000 Engländern nicht gegen 2.500 Spanier ankam und nach 6-wöchigen Kämpfen aufgeben musste. Danach galt die Stadt “Cartagena de Indias” als uneinnehmbar.

Zum Mittagessen wollten wir eigentlich nur eine Kleinigkeit, aber draus geworden ist folgendes. Für 8.000 Pesos (ca. 3 Euro) gab es frisch gepressten Saft, Minikuchen, Reis, Schweinefleisch in einer Art Bratensoße mit Tomaten, gekochte Erbsen, zwei verschiedene Salate und eine Maissuppe als Vorspeise. Sehr sehr lecker, aber einfach viel zu viel für die Temperaturen hier!

Auf dem Weg nach Hause haben wir bei einem Straßenhändler noch ein Kilo Mandarinen und eine Ananas als Abendessen erhandelt. Man muss ein wenig aufpassen, was man kauft. Während Mandarinen und Ananas günstig sind, sind Äpfel mit 80 Cent pro Stück recht teuer. Man lernt jeden Tag, welche Preise ok sind und welche nicht.

Sep 13

In Colombia angekommen

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Nach 71 Stunden segeln sind wir wohlbehalten, wenn auch ein wenig durchgeschüttelt, in Colombia (Kolumbien) angekommen. In der Stadt Cartagena um genauer zu sein. Auf der Fahrt ist nichts besonderes passiert, ausser dass uns in einer Nacht ein paar fliegende Fische an Bord geflogen sind, die es bald darauf zum Frühstück gab. Ansonsten hat es die ganze Zeit ca. 25 Knoten mit 30 Knoten Spitze geblasen, was mit ca. 2,5 m Welle mit Lona noch angenehm zu segeln ist. Auf den letzten Metern nach Cartagena mussten wir allerdings 3,5 Std mit Motor fahren da der Wind mit 5 Knoten zu schwach war. Damit hatten wir noch Glück, andere haben uns erzählt, dass sie zwei Tage motoren mussten.

Man ankert hier mitten in der Stadt und als erstes haben wir uns im Supermarkt ein großes Stück Fleisch gekauft und uns für die drei Tage Überfahrt belohnt. Danach haben wir dem Schlafdefizit 12 Stunden abgerungen und uns am nächsten Tag auf die erste Entdeckungstour gemacht.

Von der Stadt sind wir bisher einfach überwältigt. Die Altstadt ist wunderschön und wenn man nicht in das Touristenviertel geht ist alles relativ günstig. Der Rest der Stadt ist gemischt mit Wolkenkratzern und Bauten aus der spanischen Kolonialzeit bebaut, was teilweise eine wirklich skurrile Mischung ist. Fotos von allem kommen in den nächsten Tagen.

Das einzige Problem mit dem wir bisher konfrontiert sind, ist das hier keiner, wirklich keiner, Englisch spricht. Nichtmal in z.B Apotheke oder Verwaltung. Wie schwierig das das Leben machen kann, haben wir das erste mal gemerkt als wir am ersten Tag hier zum Friseur gegangen sind. Ja, auch wir gehen zum Friseur (Peloqueria), es war einfach nicht mehr tragbar. Wie erklärt man also der Friseurin, dass sie hinten und an den Seiten kurz, oben etwas länger und danach noch ausdünnen soll, wenn keiner ein  Wort von dem was der andere sagt, versteht. Kurz und lang ist mir noch gelungen, aber an den Seiten und hinten ausdünnen hat sie nicht verstanden und einfach Nina die Schere (tijeras) gegeben damit sie ihr zeigen konnte was sie tun soll. Beim  zweiten Anlauf hatte sie es verstanden und aus der Schublade von ihrer Kollegin die Zackenschere geholt. Natürlich hatten wir schon längst den ganzen Laden belustigt. Als alles fertig war, Schweden halt dich fest, hat es 3,10 € pro Person gekostet.

Vielleicht noch kurz zur Marina. Ich hatte im Netz gelesen, dass die Marina, die es hier gibt, sich in den letzten Jahren von einfach nur runtergekommen zum Saustall entwickelt hat. Ich versuche eigentlich immer positiv zu bleiben und wollte mir erst selbst ein Bild machen. Was soll ich sagen, besser als Saustall kann ich es nicht beschreiben! Wir ankern also wie immer vor der Marina (was anderes passt auch nicht ins Budget) und nutzen nur deren bewachtes Dingidock für 40000 Pesos (17€) in der Woche (inklusive Wasser (agua), das wir mit Kanistern zum Boot (barco) bringen).

Sep 02

Papia papiamentu, Dushi!

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Auf den ABC-Inseln (Aruba, Bonaire und Curacao) spricht man uebrigens (nebst Niederländisch) eine ganz eigene Sprache: Papiamentu. Papiamentu ist eine Mischung aus Portugiesisch, Spanisch, Niederländisch, Englisch und diversen Afrikanischen Dialekten. Da die meisten Menschen, die hier leben, dreisprachig sind und neben Papiamentu und Niederländisch auch Englisch sprechen, ist dies fuer uns kein Problem. Papiamentu muss man also nicht lernen, um sich zu verständigen. Nachdem wir aber seit 4 Monaten hier auf den Inseln leben, kommt man um das wichtigste Wort auf Papiamentu nicht herum: Dushi!

Dushi heisst soviel wie Schatz oder Schätzchen und wird in allen Lebenslagen fuer die Anrede von Frauen, Männern, Kindern und Haustieren verwendet. Man spricht es nicht so, dass es sich auf Sushi reimt, sondern mit langem ‘u’. Den Kumpel auf der anderen Strassenseite ruft man mit “Duuushi!” (durch irgendeine Fuegung des Schicksals, weiss der Angesprochene immer genau, dass er und kein anderer gemeint ist) und wenn einem das Verhalten eines Mitmenschen nicht passt, ruft man “Eh Duushiii!” (dabei liegt die Betonung auf dem ‘i’).

Ist also alles total eindeutig, oder Dushi?

Sep 02

Aruba: Leguane, Läden, Langeweile

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Nun sind wir ja schon ueber 2 Wochen auf Aruba. Und das eher unfreiwillig. Das Pactor-Modem, mit dem wir per Funkgerät e-mails senden und empfangen können war nämlich leider schon ab Bootskauf defekt. Nach langem hin und her mit dem deutschen Support (der uebrigens exzellent ist!) mussten wir das Ding per Fedex zur Reparatur zurueck nach Deutschland schicken. Und nun warten wir darauf, dass es – repariert – hier wieder ankommt. Also wie gesagt, unser Aufenthalt auf Aruba ist nicht ganz freiwillig.
Man könnte jetzt meinen, dass wir es hier gut gehen lassen können, aber nach den ersten drei Tagen hier war klar: Das ist nicht unsere Insel!
Wenn man vom Ankerplatz per Dingi in die Stadt fährt, ist man erstmal positiv ueberrascht: Das Dingi-Dock ist kostenlos, die Mitarbeiter der Marina sind nett und Wasser tanken kostet auch nicht viel. Der Rest ist leider eher so lala.
Am Casino und am obligatorischen Starbucks vorbei spazierend kommt man schnell zur grossen Mall, mitten in der Stadt. Schmuck von Bulgari, Täschchen von Louis Vuitton und alles was sonst noch teuer ist kann man hier kaufen. Auch ausserhalb der grossen Mall ist alles auf Shopping eingestellt. Sonstige Touristenattraktionen oder irgenetwas, was origineller ist, als ein “I love Aruba” T-Shirt, sucht man hier vergebens. Schnöder Konsum ist wohl das einzige, was den Durchschnittstouri und Kreuzfahrer interessiert.
Der Nationalpark, der 20% der Insel einnimmt, ist nur per Auto erreichbar. Und bei Bierpreisen von 4$ (per 0,2l!!!) kann man sich die Rate fuer den Mietwagen ableiten.
Was also bleibt, ist am Ankerplatz auszuharren (zugegebenermassen, es ist nicht hässlich dort) und ab und zu mit dem Dingi in die Stadt zu fahren, um Internet zu schnorren oder ins Kino zu gehen (wenn man das Bier selbst mitbringt, ein durchaus erschwingliches Vergnuegen).
Aruba bietet aber trotz Schicki-Micki-Touch und horrenden Preisen im Supermarkt ein paar Highlights: Exotische Tiere (Iguanas, Braunpelikan und diverse bunte Fische) und Pflanzen sowie den bunten holländisch-karibischen Baustil.

Aug 29

20% bis 2020: Übererfüllt!

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Jetzt ist endlich unserer Windgenerator montiert. Nach tagelangem Warten auf weniger Wind, um im Mast arbeiten zu können, ist das Projekt nun endlich abgeschlossen. Der besagte Tag mit Flaute war übrigens als der letzte Hurrikan durch die Karibik gefegt ist. Die ziehen ca. 300 Meilen nördlich vorbei und verursachen, wegen ihrer Linksdrehung, bei uns Flaute. Also jedes mal, wenn ihr im Fernsehen hört, dass in der Karibik ein Hurrikan tobt, haben wir mit hoher Wahrscheinlichkeit Flaute und richtige Hitze.

Der Generator läuft und unterstützt die 500 W Solarzellen mit 400 W Windkraft. Ok, das ganze ist nicht mit den Windrädern aus Ternsche (Windmühlen wie Tritt-Ihn zu sagen pflegte) und auch nicht mit den 200+ kW Solarstrom vom Kottendieck zu vergleichen, aber eine Leitung eigens aus den Münsterland hinter uns her zu ziehen warf zu viele technisch Probleme auf. Auch die Netzbetreiber konnten uns kein gescheites Angebot zur Übertragung in die Karibik machen. Wir alle kennen ja die horrenden Preise für die Übertragung und auch die technischen Probleme. Die sehen sich ja nicht mal dazu in der Lage Strom von der Nordsee nach Bayern zu übertragen. Naja, die wollen doch nur unser Bestes und uns mit den Preisen zu einem vernünftigeren Umgang mit dem Strom bringen! Für die Umwelt und unsere Kinder und so!…….. Ok, ich hör hier auf. Aber auch wenn die Stromproduktion auf Nord- und Ostsee mehr Probleme als Chancen bringt (hier bitte lachen), eines hat sie uns schon jetzt gegeben, schicke Fotos von Politikern mit Hubschraubern vor Windrädern. Ist ja auch was wert.

Wieder zum Generator. Er ist unerwartet leise und bringt am Tag 50-60 Ah. Das ist genug um die Navigationselektronik und die Kühlschränke mit Strom zu versorgen, wenn die Sonne mal nicht so scheint. Ein Erfolg also. Aber zu dem Thema Erfolg komme ich nächstes mal.

20% Ökostrom hätten wir damit heute schon erreicht (2020 wäre der Dieseltank auch sicherlich leer gewesen)!

 

 

 

Aug 28

Wer ist die Unbekannte?

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Hier ein kleines Rätsel für alle. Aber erst die kurze Vorgeschichte dazu. Bei uns im Boot ist es nicht mehr ganz so heiß wie in der Zeit in der Marina, aber immerhin noch ca. 35 Grad und nachts so um die 28 Grad. Wir haben uns mittlerweile dran gewöhnt und kommen gut damit klar. Es ist allerdings ein kleines Problem frisches Obst und Gemüse aufzubewahren. Der Trick ist, auf keinen Fall was gekühltes kaufen. Sobald es nicht mehr gekühlt ist, werden die Sachen schlecht. Besser ist es auf dem Markt Sachen zu kaufen, die in der Sonne liegen und noch nie gekühlt waren – die halten lange. Ok, soweit so gut, aber was hat das mit der Unbekannten zu tun? Nein, es ist keine Frucht, die so lange in einer Ecke lag, bis sie sich selbstständig gemacht hat und uns nach einer Art Turboevolution höflich gebeten hat das Boot verlassen zu dürfen. Weit gefehlt.
Als mir aufgefallen ist, dass ein Bund Bananen sehr überreif war und ich sie aber auf keinen Fall wegwerfen wollte, machte ich mich an die Arbeit sie in pürierter Form und mit Hilfe von Ethanol haltbar zu machen. Wäre ja schade um die schönen Bananen! Bei der Suche durch den Schrank mit Konservierungsmitteln ist mir folgende (Foto) Flasche in die Hand gefallen. Das Etikett ist leider nicht mehr lesbar, auch nicht der prozentuale Inhalt des gewünschten Stoffes. Auch intensive Probe hat bei der Identifikation nicht wirklich weiter geholfen. Deshalb dachte ich, ich frage über diesen Weg mal die ausgemachten Experten der Familie und natürlich auch alle anderen ob sie uns bei der Identifikation der Unbekannten helfen könnten. Nur für den Fall das wir mal was nachkaufen müssen um noch andere Früchte zu konservieren.

Wer ist die Unbekannte?

Aug 23

Curacao Marine

Posted from Aruba.

Here comes an entry about the “professional” work carried out by Curacao Marine. As we ourselves had some really weird experience with this marina I have commented on Marks and Marions story. See for yourselves here:

Curacao Marine customer review

Aug 21

Neue Freunde

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Kaum sind wir auf Aruba angekommen hat Nina schon wieder neue Freunde gefunden.

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